Loferer Bundesstraße

Verkehrshölle vor der Tür: Anrainer verzweifeln

Tirol
09.09.2019 12:00
Tirol ist das staureichste Bundesland, wie vor kurzem der ÖAMTC in seiner Sommerbilanz feststellte. Was das für Anrainer bedeutet, die an vielbefahrenen Reiserouten leben (müssen), zeigt exemplarisch der Bericht von Oliver Schwaiger, dessen Familie seit Generationen an der Loferer Bundesstraße in Kirchdorf wohnt.

Oliver Schwaiger wohnt 8 Meter von der Lofererstraße entfernt. Wir haben nicht auf billige Gründe gebaut, sondern sind vorher da gewesen. Wir wohnen hier seit Generationen“, betont er gleich zu Beginn. Das Problem sei, dass der Verkehr in den letzten Jahren enorm zugenommen habe. In der Praxis heißt das oft durchgehender Kolonnenverkehr und mitunter 10 Minuten Wartezeit, wenn man an einer Kreuzung von einer Gemeindestraße einfahren will“, schildert Anrainer Schwaiger. Die Verkehrszunahme hänge natürlich auch mit den ganzen millionenteuren Umgehungsbauwerken entlang der Strecke zusammen. „Das hat die Strecke wesentlich beschleunigt und in den Navis wird die Route über Lofer als schnelle Verbindung angezeigt.“

Tempolimit selten eingehalten
Mehr Verkehr bedeute natürlich auch mehr Lärm, auch durch die Schnellfahrer. „Das Tempolimit von 60 km/h wird selten eingehalten. Viele donnern mit 90 km/h durch. Exekutive sieht man kaum eine, was natürlich nicht deren Schuld ist.“ Und vor allem auch Radargeräte: „Von Saalfelden bis Lofer gibt es fünf“, bei uns kein einziges“, sagt Schwaiger. Ein eigenes Kapitel seien die Lkw auf dieser Route: „Um Vier Uhr früh ist mit der Nachtruhe Schluss: Da herrscht freie Fahrt für Lkw. Auch da halten sich die wenigsten an das Tempolimit.“

Vier Jahre Warten auf Lärmschutz in Zirl
Eine weitere Gemeinde mit einem massiven Verkehrs- und Lärmproblem ist Zirl, wie ÖVP-Vize-BM Iris Zangerl erläutert: „Im Norden die Seefelder Bundesstraße, die sich immer mehr zu einer Lkw-Transitroute entwickelt, mitten durch den Ort die Tiroler Bundesstraße, im Süden die Autobahn und in der Luft die Einflugschneise für Rettungshelikopter, die im Tiefflug über den Ort donnern“, schildert Zangerl. Im Frühjahr wurde die breite Fahrbahn der Nordumfahrung verschmälert, ein Tempolimit von 80 km/h erlassen und ein neuer Asphalt aufgebracht. „Von Lärm ist es minimal besser geworden, aber es kann nur ein Anfang sein. Das Endziel ist und bleibt die Einhausung“, betont die Vizebürgermeisterin, die auch eine Temporeduktion im Ort fordert: „Der Dorfplatz ist bei uns Verkehrsplatz.“ „Die Lärmschutzmaßnahmen in Zirl haben vier Jahre gedauert. Das ist das Problem: Alles dauert ewig lange“, kritisiert Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser. „Die Lösung des Lärmproblems würde viele andere Probleme lösen“, ist er überzeugt.

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