Fleischkonsum-Debatte

Grüner: „Schnitzel essen geht Politiker nichts an“

Oberösterreich
05.09.2019 07:27

Seit Wochen tobt in Osterreich eine Diskussion, ob die Österreicher zugunsten des Klima- und Tierschutzes weniger Fleisch essen sollen. Der grüne Landessprecher in Oberösterreich, Stefan Kaineder, sieht die Frage des Imports belasteter Lebensmittel zwar schon als Aufgabe der Politik, ob sich jemand ein Schnitzel bestellt, gehe ihn hingegen nichts an, findet er.

Angesichts von Billigpreisen für Fleisch in vielen Supermärkten und im Sinne des Klimaschutzes ist in Deutschland eine heftige Diskussion über eine eigene Steuer für Schnitzel, Würstel & Co. entbrannt. Auch in Österreich wird dieses Thema mittlerweile intensiv diskutiert - doch bis auf die Liste JETZT lehnen alle heimischen Parteien eine neue Fleischabgabe strikt ab. Sprich: Auch in Österreich gibt es reduzierte Steuern auf Fleisch - und das wird auch so bleiben.

„Ob Menschen Schnitzel essen, geht uns als Politiker nichts an“
Zwar müsse sich die Politik darum kümmern, dass europäische Umwelt-und Sozialstandards auch für Einfuhren gelten - Stichwort Soja oder Rindfleisch aus Südamerika -, „aber ob die Menschen ein Schnitzel essen, geht uns als Politiker nichts an“, findet Kaineder, der auch Spiteznkandidat für die Nationalratswahl ist, im Gespräch mit der APA.

Bericht: Fleischkonsum als zentraler Faktor der Klimaerwärmung
Rund 64 Kilogramm Fleisch pro Jahr landen auf den Tellern der Österreicher - viel zu viel, sagen Klimaforscher und Umweltschützer aus nachvollziehbaren Gründen: teils grausame Massentierhaltung, Erderwärmung, Nahrungsknappheit und gigantische Viehfarmen, die das ökologische Gleichgewicht aus der Bahn werfen. Knapp über ein Viertel der globalen Landfläche unseres Planeten wird laut neuestem IPCC-Klimabericht als Weideland oder für den Anbau von Tierfutter genutzt. Auch für die Fleischproduktion in Österreich werden laut Greenpeace pro Jahr über 500.000 Tonnen Soja aus Übersee importiert, für die oft wichtige Wälder abgeholzt werden. Sowohl die Produktion als auch der Konsum von Fleisch sind demnach zentrale Faktoren der Klimaerwärmung.

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