Design-Zeitreise

Trends im Wandel: Das Wohnzimmer gestern & heute

Digital
22.06.2019 06:01

Das Wohnzimmer ist für viele Österreicher der Mittelpunkt ihres Zuhauses. Und der Mittelpunkt des Wohnzimmers ist in vielen Haushalten der Fernseher. Das ist seit Jahrzehnten so, sah aber nicht immer gleich aus, wie der japanische Elektronikriese Sony hervorhebt. Er hat ein italienisches Designer-Duo beauftragt, die typischen Wohnzimmer der letzten Jahrzehnte noch einmal zu analysieren.

Stil und Verwendungszweck - von der „guten Stube“ hin zum bequemen Entspannungsparadies - der österreichischen Wohnzimmer haben sich in den letzten Jahrzehnten zwar weiterentwickelt, stellen die Japaner in ihrer Studie fest. Eines sei aber tatsächlich seit Jahrzehnten ungeschriebenes Gesetz der meisten Wohnzimmer: Der Fernseher nimmt eine zentrale Position ein.

Die Sechziger - eine Zeit der Experimente
Sonys Design-Studie beginnt mit den Sechzigern - einer Zeit der Experimente, nicht nur in Europa. Das sieht man auch dem nach Einschätzung der Designer Stefano Mich und Alessandro de Pompeis typischen Wohnzimmer dieser Zeit. Bunte, von der Natur inspirierte Farben, teilweise im psychedelischen Stil arrangiert, standen damals ganz oben in der Gunst der Innenarchitekten. Dank Zentralheizungen verdrängte in dieser Zeit erstmals der Fernseher den Kamin als zentrales Wohnzimmer-Element.

Buntes Design und neue Materialien in den Siebzigern
In den Siebzigern ging es nicht minder bunt zu. Da wurden Möbelstücke verschiedenster Farbe miteinander kombiniert, Möbel aus ungewöhnlichen Materialien wie Glas, Alu oder Kunststoff in den Salon gestellt und ganz neue Dinge wie Tulpensessel erfunden. Fernseher und Stereoanlage nahmen in dieser Vision des Wohnzimmers eine noch prominentere Rolle ein und zeigten bisweilen auch mutiges Design. Kein Wunder, dass Technik aus dieser Epoche Sammler noch heute fasziniert.

VHS und Konsolenspiele: Wohnzimmer der Achtziger
In den Achtzigern ging man weg von den bunten und psychedelischen Farben und Formen der Hippie-Zeit. Schwere Holzmöbel, pastellfarbene Sofas und Fauteuils waren zu dieser Zeit im Trend, Farbe fand man eher am Teppich oder der Tapete vor. Der Fernsehapparat im Wohnzimmer wurde noch einmal etwas wichtiger - immerhin war er nicht mehr nur für das lineare TV-Programm gut, sondern wurde nun auch mit VHS-Kassetten und Spielkonsolen bespielt. Eine Folge: TV-Möbel wurden größer, um den neuen Partnern der Mattscheibe Raum zu bieten.

Die Neunziger waren minimalistisch
In den Neunzigern ging es noch einmal etwas minimalistischer zu als in den Achtzigern. Weiße oder beigefarbene Möbel sowie Efeumuster an den Wänden und seidene Kunstblumen waren angesagt. Die silberfarbenen Fernseher, zu Beginn des Jahrzehnts noch sperrig, wurden gegen Ende der Dekade immer flacher und schlanker, und CDs und DVDs nahmen den Platz der VHS-Kassetten ein.

Designerdrucke und schlichte Möbel zur Jahrtausendwende
Zur Jahrtausendwende wandte man sich wieder ab vom Minimalismus der Neunziger und betrachtete das Wohnzimmer mitunter wieder als kühnes Statement. Beliebt wurden Themenwände mit Blumen- und Designerdrucke, Möbel waren eher schlicht gehalten. An der Technikfront tat sich zu jener Zeit einiges: Das Internet wurde zum Massenphänomen, Fernseher wurden Flachbildschirme und das Wohnzimmer wurde von Enthusiasten allmählich ins Heimkino mit großem Lautsprechersystem verwandelt.

Heute sind Wohnzimmer vielfältig wie noch nie
Und heute? Laut Sony haben steigende Wohnungspreise und die Urbanisierung dafür gesorgt, dass die Wohnzimmer kompakter und multifunktionaler werden, also bisweilen auch als Esszimmer oder Büro genutzt werden. Einen großen Einrichtungstrend wie in früheren Jahrzehnten gibt es nicht mehr wirklich: Manch einer favorisiert die minimalistischen Einrichtungen der Neunziger und Jahrtausendwende, andere Wohnzimmer werden aber auch durchaus üppig ausgestattet.

Herzstück ist laut TV-Hersteller Sony - angesichts wachsender Diagonalen wie beim 75-Zoll-Riesen XG95 mehr denn je - freilich nach wie vor der Fernseher, der im Internet-Zeitalter längst auch Computer ist und per Streaming aus dem Netz statt mit VHS-Kassetten oder DVDs aus dem Regal bespielt wird.

Das Fazit der Designer: „Wenn Menschen heutzutage ein Wohnzimmer planen, gehört zu den ersten Fragen, die sie sich stellen, wo der Fernseher Platz findet, wie er zum Mobiliar passt und wo die Lautsprecher angebracht werden können. Statt sich in einem Schrank zu verstecken, ist der Fernseher ein Teil der Einrichtung geworden.“

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