Casino soll zahlen

Spielsüchtiger ist laut Gericht geschäftsunfähig

Wien
31.03.2010 17:18
"Wennst süchtig bist, bist ein Trottel", meint ein 43-jähriger Wiener. "Sobald ich am Spieltisch saß, hat’s Hirn ausgesetzt. Da ging’s gar nicht mehr ums Gewinnen oder Verlieren, nur noch ums Spielen." Gerichtspsychiater haben dem Mann "teilweise Geschäftsunfähigkeit" attestiert. Daher sollen die Casinos Austria Verluste rückerstatten.

Die Casinos Austria dürfen mit Rücksicht auf den Spielerschutz zur Causa gar nichts sagen. Aber eines ist klar: Wird das Urteil wegen der Geschäftsunfähigkeit im Instanzenweg erneut bestätigt – eine positive Teil-Entscheidung vom Obersten Gerichtshof gibt es schon – dann droht teures Ungemach. Immerhin wurde dem Spieler eine Million Euro zugesprochen, bisher nicht rechtskräftig. Und so könnten ja mehrere Spielsüchtige eine Chance erkennen, derart an verlorenes Geld zu kommen.

Doch: "Spielsucht allein reicht nicht", berichtet der Wiener. "Ich bin ein Wrack, muss in Therapie, das wünsch ich keinem." Jahrelang war er Top-Gast im Casino, meist am Blackjack-Tisch. Selbstsperren, Limits, nichts hat geholfen. Der Mann hat Millionen verspielt. "Während des aktiven Glücksspielvorgangs erfolgte regelmäßig eine Aufhebung der Diskretions- und Dispositionsfähigkeit", hat ein Richter festgestellt.

von Kerstin Wassermann, Kronen Zeitung

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