„Seid mir nicht böse“

Britin besiegt Krebs und will Spenden zurückgeben

Ausland
03.04.2019 06:00

„Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass ich nicht sterbe“ - mit diesen Worten hat sich eine 20-jährige Britin, die dem Tod geweiht war, an jene Menschen gewandt, die für ihre Beerdigung gespendet hatten. Bei der jungen Frau wurde Krebs diagnostiziert, die Ärzte gaben ihr im Verlauf der Krankheit schließlich nur noch wenige Tage zu leben. Angehörige riefen eine Spendenkampagne ins Leben, um ihr eine „Prinzessinnen“-Beerdigung zu ermöglichen. Doch wie durch ein Wunder wurde Xsara Sanderson wieder gesund …

Xsara hatte im Juli des Vorjahres wegen Gewichtsverlusts, eines herabhängenden Augenlids, Brust- und Nackenschmerzen das Krankenhaus aufgesucht. Dann folgte die Schockdiagnose: Die Ärzte entdeckten Hodgkin-Lymphom im Stadium vier bei der jungen Britin.

Die Chemotherapie zeigte zwar leichte Erfolge, doch es reichte nicht, um den Krebs zu besiegen. Die Dosis musste erhöht werden. Die Therapie war so schlimm für die 20-Jährige, dass sie im November beschloss, mit den Behandlungen aufzuhören. „Es war viel brutaler als zuvor und das hat mich sprichwörtlich umgebracht. Wenn ich weitergemacht hätte, wäre ich vermutlich schon tot“, erinnert sich Xsara. Sie habe sich ununterbrochen übergeben müssen, unter Infektionen gelitten und nicht mehr essen oder trinken können, schildert sie ihr Martyrium.

Ihre Familie habe sie davon überzeugen wollen, weiterzumachen, doch im November hörte sie mit den Behandlungen auf. Einige Freunde hätten sie deshalb egoistisch genannt und den Kontakt abgebrochen. Ihre Mutter habe ihre Entscheidung auch nur schweren Herzens akzeptieren können. Xsara beschloss, die vermeintlich kurze Zeit, die ihr prognostiziert wurde, noch zu genießen.

Zur Beerdigung sollte es auch eine Pferdekutsche geben
Zu Weihnachten musste sie schließlich wegen einer Infektion ins Krankenhaus. Als sie die Mediziner an einen Tropf hängen wollten, verweigerte sie auch das, da sie nach der schlimmen Chemotherapie nicht durchstochen werden wollte. Sie bekam schließlich Tabletten - die Ärzte teilten ihr jedoch mit, sie habe nur noch wenige Tage zu leben. Daraufhin riefen Freunde die Spendenaktion ins Leben. Sie sollte wenigstens eine fulminante Beerdigung bekommen - inklusive Pferdekutsche.

Doch als sie die Trauerfeier plante, stellte sie fest, dass es ihr gesundheitlich immer besser ging. Daher ging sie ins Krankenhaus für einen Scan. „Der Doktor sagte schließlich, dass alles weg sei und kein Zeichen von Krebs zu finden sei“, so Xsara. Der Mediziner ist allerdings ratlos, wie es zu der glücklichen Fügung kommen konnte.

Jetzt muss die Britin noch das letzte Kapitel ihrer Tortur abschließen. „An jeden, der für meine Bestattungskasse gespendet hat: Wenn du dein Geld zurückhaben möchtest, schick mir bitte eine Nachricht“, so die 20-Jährige. Doch einige Spender hätten das bereits abgelehnt. Dieses Geld möchte sie an die Abteilung im Krankenhaus spenden, in der sie behandelt wurde.

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