Wahlkampf-Ankündigung

Erdogan will Hagia Sophia wieder zu Moschee machen

Ausland
28.03.2019 12:47

Recep Tayyip Erdogan will die weltbekannte Hagia Sophia in Istanbul offensichtliche wieder zur Moschee machen. Das im sechsten Jahrhundert erbaute Gotteshaus war für fast 1000 Jahre die größte Kirche der Christenheit. Nach der Eroberung des damaligen Konstantinopels 1453 wandelten die Osmanen die Hagia Sophia in eine Moschee um, ehe der Prachtbau 1934 zum Museum wurde, das Hunderttausende Besucher pro Jahr anlockt.

In der Türkei stehen am Sonntag Kommunalwahlen bevor. Erdogan hatte schon vor drei Tagen im Wahlkampf gesagt, es sei „nicht unmöglich“, dass aus der Hagia Sophia wieder eine Moschee werde. In dem Interview mit dem Sender A-Haber stellte er es jetzt so dar, als ob die Entscheidung gefallen sei. „Hagia Sophia wird nicht länger Museum genannt werden. Sie wird aus diesem Status herausgenommen. Wir werden Hagia Sophia eine Moschee nennen“, sagte Erdogan.

Äußerst aggressiver Wahlkampf von Erdogan
Religion war ein Thema im Wahlkampf, das besonders stark polarisiert hat. Erdogan hat den Wahlkampf bisher äußerst aggressiv geführt. Das Thema Hagia Sophia - mit dem Erdogan schon seit Jahren kokettiert - war nach den Angriffen auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch wieder hochgekocht. Der Attentäter hatte in einem Manifest auch von einer Hagia Sophia „ohne Minarette“ gesprochen.

Reden gegen „islamfeindlichen Westen“
Erdogan nutzte die Anschläge in Wahlkampfreden zu Angriffen gegen den „islamfeindlichen Westen“. Er hatte zudem verpixelte Ausschnitte aus den Aufnahmen des Attentäters von der Tat gezeigt, während es in aller Welt Versuche gab, das Gewaltvideo aus dem Internet zu entfernen. Auch wegen neuer Währungsturbulenzen hat Erdogan kurz den Westen an den Pranger gestellt. Die USA und andere westliche Staaten versuchten das Land durch Angriffe auf den Wechselkurs in eine Falle zu locken.

Die Banken würden vor den Wahlen Spielchen mit der Währung treiben. Welche Geldhäuser er meinte, ließ Erdogan allerdings offen. Die Türkei müsse den „Spekulanten an den Märkten Disziplin beibringen“. Zugleich erneuerte der türkische Präsident seine Forderung an die Notenbank, dass die Inflation durch Leitzinssenkungen bekämpft werden müsse.

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