Stadt, Land, Caritas

Zähes Ringen um eine soziale Linie in Tirol

Tirol
26.03.2019 09:00

Der soziale Friede im Land bröckelt. Das hat zuletzt die Debatte um Kürzungen durch die neue Mindestsicherung sichtbar gemacht. Am Montag demonstrierten Vertreter der Stadt Innsbruck, des Landes und der Caritas Einigkeit im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung. Doch einig sind sich die Vertreter nicht wirklich.

Der Ort des Zusammentreffens symbolträchtig: die Katharina-Stube in Innsbruck. Einst von den Barmherzigen Schwestern für die Armenausspeisung gegründet und seit 2016 von der Caritas betrieben. Rund 100 Menschen suchen hier täglich Obdach, Verpflegung, Ansprache. Die Katharina-Stube ist Beweis dafür, dass Armut in einem der reichsten Ländern der Erde Realität ist. Das Land hat nun zugesagt, jährlich knapp 100.000 € für die Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Das war die frohe Botschaft, die LH Günther Platter (VP) gemeinsam mit Sozial-LR Gabi Fischer (Grüne) überbrachte.

Mindestsicherung: „Schauen uns das an“
Die Frage, ob das Land für Kürzungen des Bundes im Rahmen der Mindestsicherung einspringen werde - wie es die Sozial-Landesrätin angedeutet hatte -, wollte Platter nicht eindeutig beantworten. Man wolle sich die Auswirkungen jetzt einmal anschauen, meinte er. Konkreter wurde da Bischof Hermann Glettler. Für ihn ist es ein „Hohn“, wenn Asylwerber 1,5 Euro Stundenlohn erhalten sollen.

„Entflechtungen“ bei den Sozialeinrichtungen
Bereits angeschaut haben sich Stadt und Caritas Hilfseinrichtungen für Obdachlose und Drogenkranke, rund um die es immer wieder Anrainerproteste gibt. Von einer in Planung befindlichen Entflechtung war gestern die Rede. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und Vize-BM Franz Gruber (VP) verwiesen auf laufende Gespräche.

30.000 Mahlzeiten für Bedürftige ausgegeben
Dass es die Einrichtungen braucht - das konnten Vertreter der Caritas rund um Direktor Georg Schärmer mit aussagekräftigen Zahlen untermauern. So werden im Jahr von der Caritas in Innsbruck 30.000 Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben. Wie andere Hilfseinrichtungen ist auch die Katharina-Stube ständig ausgelastet. Ein Ausbau ist angedacht. Ein zeitlicher Ausbau wurde heuer umgesetzt. Die Katharina-Stube ist seit heuer länger offen - und immer voll.

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