„Haben mich sekkiert“

Mit Ziegel auf Polizisten geworfen: Einweisung

Wien
09.01.2019 17:07

Er hatte mehr Angst vor der Polizei, als vom Dach runterzufallen - der verwirrte „Klettermaxi“, der im Juni 2018 in Wien Einsatzkräfte mit Dachziegeln attackierte. Die Beamten sollten den 36-Jährigen nämlich festnehmen, doch er flüchtete durchs Küchenfenster in lichte Höhen. Jetzt muss er wieder in eine Anstalt.

Der Elektriker war schon einmal wegen schizophrener Schübe untergebracht gewesen, 2011 aber bedingt entlassen worden. Solange seine Medikamenteneinnahme überprüft wurde, funktionierte das Leben in Freiheit. Doch mit Ende dieser Überprüfungsfrist nahm er auch seine notwendige Medizin nicht mehr - und ging wieder auf Unbeteiligte los. Wie einen Pizzalieferanten, weil ihm die Art, wie dieser sein Auto parkte, nicht passte. Und weil er bei dieser Attacke auch das Handy des Lieferanten „an sich genommen“ hat, galt dies als Raub.

Zur Verhandlung erschien er nicht - also kam die Polizei zu ihm in die Wohnung im 17. Bezirk. „Die haben angefangen, mich zu sekkieren. Sagten, sie hätten einen Brief, aber den bringt ja die Post, nicht die Polizei mit Waffen!“, schildert er Richterin Eva Brandstetter.

„Das ist gar nicht so einfach“
Also flüchtete er aufs Dach - und begann Dachziegel zu lösen und damit zu werfen, auf Menschen und Autos:
„Das ist gar nicht so einfach“, grinste er. 50 sollen es gewesen sein, rechnet ihm Frau Rat vor. „I hab‘s net gezählt“, so die Antwort. Letztlich konnte ihn erst das Sonderkommando mit Tasern außer Gefecht setzen. „Vier Elektroschocks waren notwendig, wie hält man das aus?“, wundert sich die Richterin. „Vielleicht weil ich sportlich bin“, so die Überlegung des Betroffenen. Der nun wieder in die Anstalt muss.

Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

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