Liszts 200. Todestag

Burgenland macht sich fit für die große “Lisztomania 2011”

22.01.2010 10:22

Während kaum die Schlussakkorde des Haydn-Jahres verklungen sind, bereitet sich das Burgenland schon auf die "Lisztomania 2011" vor: Am 22. Oktober kommenden Jahres jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Franz Liszt, der 1811 in Raiding im damals noch zu Ungarn gehörenden Burgenland zur Welt kam.

Das Jubiläum rund um das Musikgenie nehmen das Land Burgenland und das Liszt Festival Raiding zum Anlass für ein umfangreiches Programm, das neben vier Festivalblöcken auch eine Ausstellung an sechs Schauplätzen und ein Symposium umfasst.

"Vom Wunderkind zum großen Meister"
"Lisztomania" - der Titel für das Konzertprogramm ist mittlerweile laut Kulturlandesrat Helmut Bieler (SP) im EU-Raum urheberrechtlich geschützt - geht auf eine Wortschöpfung von Heinrich Heine zurück, die dieser während einer Konzerttournee Liszts 1841/42 in Berlin geprägt haben soll. Liszt habe sich im Laufe seines Lebens "vom Wunderkind bis zum großen alten Meister" entwickelt und sei auf diese Weise einer der größten Musiker seiner Zeit geworden, so Bieler, der Donnerstagnachmittag mit den Intendanten Eduard und Johannes Kutrowatz in Raiding die Schwerpunkte für das Jubiläumsjahr präsentierte. 2011 solle den Höhepunkt der bisherigen Aktivitäten rund um den Pianisten und Komponisten bilden.

Ein "epochales Projekt"
Von der Gestaltung her sei es nahe gelegen, ein Vier-Jahreszeiten-Liszt-Festival mit Blöcken im Jänner, März, Juni und Oktober zu konzipieren, erläuterte Eduard Kutrowatz. Ein "epochales Projekt", bei dem Martin Haselböck unter dem Titel "The Sound of Weimar" bis 2012 mit der Wiener Akademie die Orchesterwerke Liszts aufführen will, startet bereits kommende Woche. Thematisch werden sich ein Orchester- sowie ein Vokal- und ein Klavierzyklus durchs gesamte Jahresprogramm ziehen, so sein Bruder Johannes Kutrowatz.

Mittlerweile kämen Anfragen aus der ganzen Welt von Größen aus der Musikszene, die den Wunsch an die Intendanten herantragen, im Geburtsort Liszts im Jubiläumsjahr spielen zu dürfen. Stellvertretend nannte Eduard Kutrowatz Daniel Barenboim, der das Konzert zum 200. Geburtstag von Liszt bestreiten wird. 2011 sollen auch alle drei symphonischen Dichtungen Liszts zur Aufführung kommen.

Sechs Schauplätze für "Lisztomania"
Lockte im Haydn-Jahr die Hauptausstellung mit vier Schauplätzen, so geben bei "Lisztomania 2011" sechs verschiedene Orte den Ton an. Im Liszt-Geburtshaus in Raiding steht der junge Virtuose im Mittelpunkt einer Gedenkausstellung, erläuterte Kurator Gerhard Winkler. Ein weiterer Originalschauplatz ist die Taufkirche in Unterfrauenhaid, wo sich eine Schau mit dem Mythos beschäftigt, der sich um die Geburt Liszts rankt.

Liszts Ruf als Klaviervirtuose wird im Landesmuseum in Eisenstadt beleuchtet. Im Haydn-Haus stellt eine Ausstellung einen Bezug zwischen Liszt und Haydn her, die beide Hofkapellmeister am Hof von Fürsten waren. Zeitgenössische Künstler setzen sich in der Landesgalerie mit dem Jahresregenten auseinander. Die Religiosität des Komponisten steht schließlich im Diözesanmuseum in Eisenstadt im Zentrum.

Eigene Werbeplakate zum Jubiläumsjahr
Die schillernde Persönlichkeit des Künstlers kommt auch am Sujet der Werbeplakate zum Tragen: "Franz Liszt - das Genie aus Raiding", lautet das Motto der Kampagne, mit dem Zusatz: "Born to be a Superstar". Liszt trägt dabei, ganz Popstar, eine Sonnenbrille. Als "Schnittstelle" für die Vorbereitungen auf "Lisztomania 2011" fungiert die Kulturservice Burgenland GmbH mit Geschäftsführer Wolfgang Kuzmits. Sie ist aus der ehemaligen Schloss Esterhazy Management GmbH hervorgegangen und soll die Kulturinstitutionen des Landes sowie in weiterer Folge auch private Kulturanbieter unterstützen.