Wahnsinnstat in USA

Angreifer feuert in Country-Bar um sich: 13 Tote

Ausland
08.11.2018 12:02

Nächste Wahnsinnstat in den USA: Im Bundesstaat Kalifornien hat ein Mann am Mittwochabend (Ortszeit) das Feuer auf Gäste in einem Lokal eröffnet. Die Polizei sprach zunächst lediglich von elf Verletzten, der zuständige Sheriff bestätigte aber mittlerweile mindestens 13 Todesopfer - unter ihnen der „unschädlich“ gemachte Schütze und auch ein Polizeibeamter. Der Angreifer habe auf einen Wachmann geschossen und Rauchbomben geworfen, bevor er das Feuer auf die anderen Menschen in dem Lokal eröffnete, schilderten Augenzeugen die dramatischen Momente. Der Mann dürfte ein Country-Tanzevent für Studenten ins Visier genommen haben.

Der Angriff begann um etwa 23.20 Uhr in der „Borderline Bar & Grill“ in der Stadt Thousand Oaks rund 50 Kilometer nordwestlich des Stadtkerns von Los Angeles.

Augenzeugen zufolge rannte ein Mann in die Bar und fing an, mit einer „schwarzen Pistole“ um sich zu schießen: „Er schoss mindestens 30-mal. Ich konnte noch immer Schüsse hören, nachdem alle geflüchtet waren.“ Der Schütze habe demnach ausgesehen, als komme er „aus dem Nahen Osten“. Ein Zeuge beschrieb ihn als dunkel gekleidet, mit Bart und dunkler Kopfbedeckung. Ein anderer Zeuge sagte, der Täter habe die junge Frau an der Kassa mit einer Handfeuerwaffe erschossen und sei dann schweigend weiter in das Innere des Lokal vorgedrungen.

Nach etwa einer Stunde war auf Fernsehbildern zu sehen, dass Polizisten und Feuerwehrleute das Gebäude betraten. Einsatzkräfte versorgten Verletzte (siehe auch Video oben). Die Lage vor Ort blieb lange Zeit unübersichtlich, erst nachdem klar war, dass der Schütze keine Gefahr mehr darstellt, wurden nach und nach konkrete Details zu dem Blutbad öffentlich.

Eine Reporterin des Nachrichtensenders ABC berichtete als Erste unter Berufung auf Ermittler, der Schütze sei tot - was wenig später auch von Captain Garo Kuredjian vom örtlichen Sheriff‘s Department bestätigt wurde - ebenso wie „mehrere weitere Todesopfer“. Ob sich der Angreifer selbst gerichtet hat oder von Beamten bei einem Schusswechsel getötet wurde, blieb bislang offen.

Sheriff Geoff Dean bezifferte die Zahl der Toten mit 13, unter ihnen seien der Schütze und ein Polizeibeamter, der mit Schussverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er seinen schweren Verletzungen erlag. Mögliche weitere Opfer konnten bislang nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

Zuvor war gegenüber Journalisten von mindestens elf Verletzten, unter ihnen Lokalgäste und ein Polizeibeamter, die Rede gewesen. Jedoch legten Medienberichte bereits zu diesem Zeitpunkt nahe, dass es wohl auch Tote geben dürfte. Laut den aktuellen Angaben des Sheriffs gibt es neben den Todesopfern zehn bis zwölf Verletzte, die in Krankenhäusern behandelt würden.

Der Sheriff beschrieb das Bild, das sich den Ermittlern am Tatort geboten habe, als „schrecklich“. „Es ist eine schreckliche Szene dort, überall ist Blut und der Verdächtige mittendrin“, sagte Dean und fügte hinzu, dass das Motiv für den blutigen Angriff noch immer völlig unklar sei.

Country-Studentenparty im Visier
Mehrere Hundert Menschen sollen sich in dem Lokal aufgehalten haben, als der Unbekannte das Feuer eröffnete. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich Menschen auf den Toiletten und sogar auf dem Dachboden des Lokals vor dem Schützen versteckt haben.

Lokalgäste sollen zudem mit Barhockern Fenster eingeschlagen haben, um dem Angreifer zu entkommen, der laut Zeugen eine „schwarze Pistole“ oder ein „Uzi“-Maschinengewehr und Rauchgranaten bei sich gehabt haben soll. Am Mittwochabend stand in der „Borderline Bar & Grill“ ein College-Country-Abend auf den Programm - was befürchten lässt, dass sich unter den Todesopfern viele Studenten befinden.

Bürgermeister: „Kann wirklich überall und jederzeit passieren“
Der Bürgermeister von Thousand Oaks, Andy Fox, bedankte sich in einem Statement gegenüber dem Sender CNN bei den Einsatzkräften für die schnelle Ausschaltung der Bedrohung. Er fügte hinzu, dass Thousand Oaks „als eine der sichersten Städte des Landes“ gilt und man stolz darauf sei, jedes Jahr landesweit zu den Orten mit der niedrigsten Kriminalitätsrate zu zählen. „Die Realität ist, dass diese Art von Vorfällen wirklich überall und jederzeit passieren kann, selbst in Gemeinschaften, die als extrem sicher gelten“, sagte er.

Erst Ende Oktober war ein Schütze in die Lebensbaum-Synagoge von Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania eingedrungen und hatte elf Gläubige erschossen. Während der Tat rief der Angreifer antisemitische Parolen. Er konnte schließlich festgenommen werden. Der tödlichste antisemitische Angriff in der jüngeren US-Geschichte sorgte auch international für Bestürzung.

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