„Ich verzeihe nicht!“

Großblockaden: Separatisten legen Katalonien lahm

Ausland
01.10.2018 12:27

Zum ersten Jahrestag des umstrittenen Unabhängigkeitsreferendums haben katalanische Separatisten mit Großblockaden versucht, die Region lahmzulegen. In Girona blockierten am Montag rund 400 Personen die Bahngleise der Schnellzugstrecke nach Frankreich und Barcelona. In Martorell und L‘Hospitalet sperrten Demonstranten die Autobahn AP-7. Auch im Hinterland bei Lleida kam es zu Blockaden wichtiger Nationalstraßen.

Vor allem in der Mittelmeermetropole Barcelona gab es seit den frühen Morgenstunden erhebliche Verkehrsprobleme, da Gruppen von mehreren Hundert Separatisten die wichtigsten Hauptverkehrsadern wie die Plaza de Catalunya, die Gran Via, die Via Laietana oder die Avenida Diagonal blockierten. Auch verkehrstechnisch sensible Umgehungsstraßen wurden besetzt. Einer Gruppe von Separatisten gelang es zudem, in Girona in das Vertretungsgebäude der spanischen Zentralregierung einzudringen und die spanische Flagge durch eine „Estelada“ - die katalanische Unabhängigkeitsfahne - zu ersetzen.

Die Straßenblockaden und Proteste wurden von den „Komitees zur Verteidigung der Republik“ organisiert. Es handelte sich um relativ spontane Aktionen, zu denen die Mitglieder kurzfristig über Twitter oder andere soziale Netze mobilisiert worden waren, damit die Polizei die Straßensperren und Treffen nicht schon im Vorfeld verhindern konnte.

Motto: „Ich vergesse nicht, ich verzeihe nicht!“
Unter dem Motto „1-0 - ich vergesse nicht, ich verzeihe nicht!“ sollte auch daran erinnert werden, wie die spanische Polizei vor einem Jahr teils gewaltsam das zuvor vom Verfassungsgericht verbotene Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017 zu behindern versuchte.

Im Vorjahr sprachen sich rund 90 Prozent für die Loslösung Kataloniens von Spanien aus, allerdings nahmen nur 42 Prozent der Wahlberechtigten teil. Dennoch rief der damalige separatistische Regionalpräsident Carles Puigdemont drei Wochen später die Unabhängigkeit der wirtschaftsstarken Region im Nordosten Spaniens mit ca. 7,5 Millionen Einwohnern aus. Die Regionalregierung wurde daraufhin von der spanischen Zentralregierung abgesetzt.

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