Baustelle der Asfinag

„Mammut-Schlachthof“ im Weinviertel entdeckt

Wissenschaft
06.09.2018 06:00

Bereits zum zweiten Mal wurde im Zuge archäologischer Grabungen auf einer Baustelle der Asfinag im nördlichen Weinviertel (NÖ) eine sensationelle Entdeckung gemacht. Bei den Arbeiten kam eine Stätte zum Vorschein, auf der Steinzeitmenschen ihre Jagdbeute töteten und im Anschluss zerlegten.

Es sollte eine ganz normale Baustelle sein. Doch plötzlich traten lange Knochen ans Tageslicht. Wie sich herausstellten sollte, stammen sie von einem Mammut - ebenso wie mächtige Stoßzähne. Aber auch die Überreste weiterer Tiere sowie die Funde zahlreicher Werkzeuge bestätigen die Hypothese, dass unseren Vorfahren das Areal östlich der B7 (Brünner Straße) am Beginn der Umfahrung Drasenhofen als „Kill Site“ - also als Platz, an dem in der Steinzeit Jagdbeute zerlegt wurde - diente.

„Für uns ist es wichtig, dass solche Zeugnisse der menschlichen Kultur erhalten bleiben“, erklärt Andreas Fromm, Chef des Asfinag Bau Managements. Der Autobahnbetreiber investiert daher 2,4 Millionen Euro in die archäologischen Grabungen. Die oberste Kulturschicht, in der sich die Knochen der zerlegten Mammuts befinden, wird von Archäologen übrigens auf ein Alter zwischen 28.000 und 18.000 Jahren datiert.

Eine weitere Fundstelle liegt im Bereich des zukünftigen Kreisverkehrs Süd der Umfahrung. Hier kamen neben Gräbern auch Gefäße aus der Bronzezeit zum Vorschein. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Siedlung in das Handelsnetz, das vom Nahen Osten bis nach Skandinavien reichte, eingebunden war.

Martina Münzer, Kronen Zeitung

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