Starkregen über Wien

Imbiss überflutet: „Ein Wasserfall von der Decke“

Wien
03.09.2018 18:46

„Plötzlich kamen sintflutartig Wassermassen von der Decke. Wir arbeiten seither eigentlich nur noch im Notfallmodus.“ Das erklärt die 21-jährige H. Lee, als sie am frühen Montagabend auf dem Weg zum Imbisslokal ihrer Familie in der Wiener Opernpassage ist. Denn wieder haben sich über der Bundeshauptstadt die Schleusen geöffnet, und wieder muss die 21-Jährige, wie schon so oft in den letzten Tagen, fürchten, dass das Lokal ihrer Familie - die einzige Existenzgrundlage - zum wiederholten Mal unter Wasser steht.

„Alles begann eigentlich schon vor einigen Monaten“, berichtet die 21-Jährige gegenüber krone.at am frühen Montagabend. H. Lee ist gerade auf dem Weg zu dem asiatischen Imbisslokal in der Opernpassage, das sie gemeinsam mit ihrem Vater betreibt. „Bereits vor vier oder fünf Monaten hatten wir zum ersten Mal einen gewaltigen Wasserschaden nach einem heftigen Unwetter, das über Wien niedergegangen ist“, schildert die 21-Jährige.

Unmengen an Wasser seien an diesem Tag plötzlich aus der Decke zu Boden geprasselt und hätten das kleine Lokal binnen kürzester Zeit überschwemmt. „Wir dachten da noch, das sei eine einmalige Sache gewesen, an diesem Tag hat es unglaublich stark geregnet“, so die junge Frau. Doch es sollte anders kommen.

„Es kam ein Wasserfall von der Decke“
„Letzte Woche ging es dann von vorne los. Seither haben wir zum vierten oder fünften Mal mit unglaublichen Regenmengen im Lokal zu kämpfen, zuletzt gestern um die Mittagszeit“, so H. Lee. Als der Starkregen über der Bundeshauptstadt niederging, bahnten sich binnen kürzester Zeit unglaubliche Mengen an Wasser ihren Weg über die völlig überfüllten Kanäle in das kleine Geschäft. „Wir mussten natürlich sofort all unsere Kunden aus dem Lokal schicken und schließen. Es kam ein Wasserfall von der Decke. An einen Betrieb war da natürlich nicht mehr zu denken.“

Besonders an diesem Tag schmerzte das gleich doppelt: „Es waren doch einige Kunden, die wir deshalb nicht bedienen konnten. Bei den letzten Malen passierte es meist in den Abendstunden. Da gibt es generell weniger Kundschaft und in der Folge weniger Umsatzeinbußen.“

„Können nicht einfach für ein paar Tage schließen“
Für H. Lee und ihren Vater sind die Vorfälle zermürbend - und auf Dauer existenzbedrohend. Zumal der Asia Imbiss ihr Lebensmittelpunkt und ihre Existenzgrundlage ist: „Wir können nicht einfach für ein paar Tage schließen“, erklärt die 21-Jährige. Polizisten der nahen Polizeistation, die der Vater am Sonntagnachmittag in seiner Verzweiflung um Hilfe bat, seien ebenfalls „sprachlos“ gewesen, als sie die Zustände vor Ort gesehen hätten, berichtet H. Lee weiter. Die Feuerwehr wurde daraufhin alarmiert, die den völlig überfüllten Kanal auszupumpen begann.

Doch zeitgleich drangen weiterhin Unmengen an Wasser in die Räumlichkeiten ein. Mit einer Plastikplane versuchen die Betroffenen nun notdürftig, die Regenmengen aufzufangen und in den Abfluss zu leiten. Der Verwalter des Gebäudes sei bereits mehrfach kontaktiert worden, so H. Lee, auch habe man Fotos und Videomaterial übermittelt.

Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. „Für morgen hat sich ein Techniker angekündigt, der sich ein Bild von der Lage machen wird“, erklärt die 21-Jährige. „Ich selbst bin gerade am Weg zum Imbiss, um wieder im Lokal nachzusehen - vorher hat es ja wieder stark zu regnen begonnen.“ Und wie krone.at erfährt, steht die Opernpassage wegen des Starkregens am frühen Montagabend ein weiteres Mal unter Wasser ...

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