Museum eröffnet

Alte Holzerhütte als neues Tor zum Karwendel

Tirol
28.07.2018 09:00

In Scharnitz wird am Samstag groß gefeiert. Dort eröffnet das neue Museum Holzerhütte. Dafür wurde eine 100 Jahre alte Hütte im Gleirschtal zerlegt und am Eingang zum Alpenpark Karwendel wieder aufgebaut. Das Haus atmet Geschichte und erzählt, wie die Männer einst den unzugänglichen Wäldern ihre Holzschätze abrangen.

Der Ortsteil Länd in Scharnitz ist geschichtsträchtiger Boden. Hier gingen bis in die 1950er Jahre die Holzstämme von den Wasserwegen aus dem Karwendel „an Land“. Daher der Name. Heute ist die Länd Ausgangspunkt für Wanderer. Hier entsteht das neue Besucherzentrum des Alpenparks, das 2019 fertig sein soll. Das dazugehörige Museum und ein Natur-Spielplatz sind jetzt schon bereit. Die alte Holzerhütte - in der einst die Waldarbeiter wohnten - hat hier eine neue Aufgabe. „2015 habe ich gemeinsam mit meiner Tochter begonnen, die Hütte aus dem Jahr 1903 im Gleirschtal abzubauen. Damals wussten wir noch nicht, was wir damit machen werden“, erzählt Tischler Alois Seelos. Die Idee kam von Gemeinde, Tourismusverband und Naturpark. Die wollten im Rahmen eines Interreg-Projekts die Wege des Holzes darstellten. Da war die Holzerhütte der noch fehlende Baustein.

Holztrift und Zeitzeugen
Mit vielen charmanten Details und spannend aufbereitet ist die Ausstellung in der Hütte ein Beispiel für gelungene Vermittlungsarbeit. Hier kann man den Wegen des Holzes einst und jetzt nachspüren. Naturpark-Geschäftsführer Hermann Sonntag zeigt auf altes Werkzeug, das modernen Arbeitstechniken gegenüber gestellt wird: „Im Vergleich lässt sich ermessen, was die Arbeiter früher geleistet haben.“ Geradezu spektakulär sind die Geschichten von der Holztrift am Gleirschbach. Fesselnd jene der letzten Zeitzeugen, die in einem Film über das Leben im und mit dem Wald erzählen.

Rindenkobel für Kinder
Die Architekten des dazugehörigen Spielplatzes waren Volksschulkinder aus Scharnitz. „Nach ihren Plänen haben wir gebaut. Kinder und Eltern halfen mit“, freut sich Interreg-Projektleiter Franz Straubinger. Sogar ein Rindenkobel wurde errichtet - eine zeltartige Behausung aus Rinde, die den Waldarbeitern einst als Unterschlupf diente.

2 Millionen Euro machen die Gesamtkosten des Projekts aus. 

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