Nach TV-Interview

Hier herzt Wladimir Putin Salzburger Kameramann

Salzburg
05.06.2018 07:19

Mariapfarr ist sein neues Zuhause, die Welt seine Heimat: Kameramann Robert Reinprecht (61) war für den ORF viel unterwegs, in Katastrophen- und Kriegsgebieten. Jetzt durfte er Russland-Präsident Wladimir Putin beim ORF-Interview filmen („Verfolgen nicht das Ziel, EU zu spalten“) - mit einer persönlichen Überraschung: „Er hat mich wieder erkannt.“

Schon im Jahr 2001 sind die beiden aufeinandergetroffen: Damals, bei der Ski-Weltmeisterschaft in St. Anton am Arlberg. „Es waren viele Prominente da, darunter auch Putin, der   ja selbst begeisterter Skifahrer ist. Ich habe ihn als Kameramann einen halben Tag lang fürs Fernsehen begleitet“, erinnert sich Reinprecht im „Krone“-Interview.

Und schon damals war die Begegnung der beiden offenbar eine besondere: „Später gab es dann ein Pressegespräch und ich habe mich dafür in die Warteschlange vor den Security-Leuten angestellt. Und als Putin vorbeikam, da hat er mich vom Skifahren noch erkannt und gleich mit hineingenommen. Das war ein Erlebnis.“

Jetzt, 16 Jahre später, gab es für Reinprecht, immerhin Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Republik für seine vielen Reportagen aus der ganzen Welt, ein Wiedersehen mit dem Russland-Präsident - im Kreml in Moskau. Für ein ORF-Interview, das Montagabend ausgestrahlt wurde - und anlässlich des Putin-Besuchs dieser Tage in Wien (Putin-Show legt halb Wien für neun Stunden lahm).

Und wieder sollte die Begegnung persönlich werden...

Auch wenn Reinprecht in seinen mehr als 40 Jahren als selbstständiger ORF-Kameramann viel gesehen hat - von Kriegsschauplätzen in Jugoslawien, dem Irak oder Afghanistan bis hin zur Tsunamikatastrophe im Indischen Ozean - „ein Interview mit einem der mächtigsten Männer der Welt ist schon ein Highlight“, gibt der Wahl-Lungauer unumwunden zu.  Vor wenigen Jahren zog der gebürtige Kärntner zu seiner Frau Silvia nach Mariapfarr und ist auch dort eine Größe: „Er ist bei unserem Sommerfest in St. Michael ein Dauergast, filmt immer und wird heuer auch eine Kinder-ZiB anbieten„, streut “Recon"-Chef Mario Schitter Reinprecht Rosen.

Zurück nach Russland: Eingefädelt hat das Kreml-Interview Korrespondentin Carola Schneider. Reinprecht sollte seine Moskau-Kollegen technisch unterstützen. Dafür flog er Anfang Juni mit seinem Team (darunter ZiB2-Anchor Armin Wolf als Interviewer und Produzent Daniel Hack) nach Russland. „Ich konnte zwei Nächte nichts schlafen“, gesteht er. „Ich war natürlich nervös, ob auch alles funktioniert.“ Immerhin waren die Auflagen aus dem Kreml durchaus ansprechend. Termin war schließlich am 1. Juni. Bereits am Nachmittag musste das TV-Team im Großen Präsidentenpalast anwesend sein.  Neben dem ORF-Team baute sich das russische Staatsfernsehen auf: Kameras, Licht, dazu viel Equipment.

Bis Putin kam, die Gäste in perfektem Deutsch begrüßte. Nach einer Stunde war alles im Kasten. Alles funktionierte perfekt. Der Verabschiedung folgte dann die große, eben persönliche Überraschung für Reinprecht: „Er gibt mir die Hand, zeigt plötzlich mit dem Finger auf mich, sagt, dass wir doch gemeinsam Skifahren waren und umarmt mich“, schmunzelt Reinprecht. Eine Szene, die er nicht vergessen wird.

Was folgte war ein Blitzlichtgewitter der anwesenden Fotografen und eine Erinnerung, die der Lungauer Videoproduzent so schnell nicht vergessen wird. „Wann trifft man bitte schon Wladimir Putin?“

Max Grill
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