
Massagen bedeuten Wohlbefinden und Entspannung. Doch das Spektrum ist weitaus größer. Durch langsame Striche und gezielten Druck lassen sich nicht nur Verspannungen lösen, sondern sogar Schmerzen und Schwellungen im Gewebe reduzieren.
Verklebungen oder Verhärtungen von Bindegewebsfasern, aber auch Flüssigkeitsansammlungen durch Stau im körpereigenen Transportsystem können hartnäckige Beschwerden verursachen. Heilmasseure bieten verschiedene Techniken, diese zu lindern sowie Reparaturprozesse des Gewebes und den Abtransport von Schadstoffen zu verbessern.
Entstauungstherapie
Das Lymphsystem ist die Kläranlage des Körpers. Bei Störungen kann die darin enthaltene Flüssigkeit (Lymphe) Giftstoffe, Stoffwechselabfallprodukte und Bakterien nicht mehr abtransportieren. Nach einer Brustkrebsbehandlung beziehungsweise Lymphknotenentfernung ist die Transportkapazität der Lymphgefäße stark reduziert und es kommt um das Narbengebiet - oftmals auch am Arm - zu einem Ödem (Flüssigkeitsansammlung). Dies ist eines der häufigsten Anwendungsbereiche der Lymphdrainage. Aber auch Verstauchungen, Muskelfaserrisse, Verrenkungen, Zerrungen oder Verbrennungen führen durch Entzündungsvorgänge zu lokalen Weichteilschwellungen.
„Bei der manuellen Lymphdrainage bzw. komplexen Entstauungstherapie (KPE) erzeugt der Therapeut durch spezielle Griffe mit wechselndem sanften Druck einen Reiz auf das Gewebe, regt dadurch den Transport der Lymphe an und fördert die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten“, so Sigrid Wesiak, freiberufliche Heilmasseurin aus Werndorf (Stmk). Narben lassen sich besser verschieben, Lymphgefäßneubildung im durchtrennten Gewebe wird angeregt, der Heilungsprozess unterstützt und Schmerzen reduziert. Auch bei Migräne, Kopfschmerzen, Schlaganfall sind Entstauungen durch eine Mundinnendrainage möglich.
Faszienbehandlung
Alle Organe, Muskeln und Nerven werden von hellen hauchdünnen bis einige Millimeter starken Gewebeschichten (Faszien) eingehüllt. Diese können kleine Risse bekommen, verkleben, sich verhärten, entzünden oder verdicken. Die Folge: Hüft-, Kniegelenkschmerzen, Durchblutungsprobleme, Fehlhaltungen, Hexenschuss, Verspannungen in Schulter-, Hals- und Nackenbereich, Taubheitsgefühl in Armen und Fingern, Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Kieferschmerzen. Die Beschwerden lassen sich durch langsame, streichende und ziehende Bewegungen beseitigen.
Triggerpunktmassage
Triggerpunkte sind als Verhärtungen und Knoten spürbare Veränderungen in den Muskelfasern, die auf Druckreiz reagieren. Sie entstehen häufig durch schlechte Durchblutung, Entzündungen im Muskelgewebe oder Stoffwechselveränderungen als Folge langjähriger Fehlhaltungen, Unfällen, Stress oder Überlastungen beim Sport. Gezieltes Drücken und Ausmassieren lindern die Symptome.
Regina Modl, Kronen Zeitung
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