Polit-Initiativen:

Pflege-Lehre als eine Hilfe gegen die Pflege-Leere

Nach jahrelang vergeblichen Vorstößen macht Schwarzblau in Oberösterreich angesichts des zunehmenden Personalmangels in der Pflege einen neuen Anlauf für den Pflegelehrberuf, damit man schon die 15- bis 17-Jährigen für die Altenhilfe gewinnen kann. Heute, Donnerstag, wird eine Resolution an die Bundesregierung gegen die personelle Pflege-Lücke dringlich beschlossen. Anders als in den vielen Jahren davor, sollte das diesmal etwas bewirken, denn die schwarz(türkis)blaue Bundesregierung erwähnt in ihrem Regierungsprogramm (Seite 137) „die Etablierung neuer Lehrberufe, zum Beispiel in der Pflege“, tatsächlich. Darauf müsste man sie festnageln. Zumindest seit dem Jahr 2010 gab‘s im OÖ. Landtag (vergebliche) Vorstöße und Resolutionen für die Pflege-Lehre als ein Mittel gegen die drohende Pflege-Leere...

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Allein im Bereich der stationären Langzeitpflege in den Heimen gibt es in Oberösterreich bis zum Jahr 2025 einen zusätzlichen Bedarf an 710 Pflegekräften. Dazu kommen noch die nötigen Personal-Ausweitungen in den alternativen Wohnformen, bei den mobilen Diensten und in der 24-Stunden-Betreuung, wodurch sich die Lücke auf etwa 1650 fehlende Pflegekräfte ausweitet, wie Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) vorrechnen kann.


Zentrale politische Herausforderung
Das ist ein enormer zusätzlicher Personalbedarf, der durch die derzeitigen (unzureichenden) Ausbildungsquoten bei weitem nicht gedeckt werden kann. „Unsere alternde Gesellschaft und somit das Thema Pflege gehören zu den zentralen politischen Herausforderungen der Zukunft“, sind sich ÖVP-Klubobfrau Helena Kirchmayr und FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr einig. In Oberösterreich sind derzeit rund 80.000 Personen pflegebedürftig und bis 2025 werden es bereits rund 94.000 Personen sein.

Dringliche Initiative im Landtag
In der Landtagssitzung heute, Donnerstag, setzen sich ÖVP und FPÖ daher erneut für die Schaffung eines Lehrberufes im Pflegebereich ein: „ Das ist einer von vielen notwendigen Beiträgen, damit es künftig genügend gut qualifizierte Pflegekräfte in unserem Land gibt“, sagen die beiden Politiker.

Die Schweiz als Vorbild für die Pflegelehre
Natürlich müsse aufgrund der hohen - auch psychischen - Belastung im Pflegebereich auf den individuellen  Entwicklungsgrad der 15- bis 17-Jährigen Bedacht genommen werden, sagen Mahr und Kirchmayr: „Vorbild in Sachen Ausbildungsprogramm kann hier die Schweiz sein. Dort ist der Lehrberuf Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe) seit langem ein Erfolgsmodell - mehr als 4000 junge Menschen werden jährlich ausgebildet. Dabei handelt es sich um die drittbeliebteste Lehre in der Schweiz.“

Auch LH Stelzer will Ausbildungsoffensive
„Um den steigenden Fachkräftemangel bewältigen zu können, brauchen wir eine Ausbildungsoffensive in der Pflege“, betont auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).Hierbei gelte es auch über neue Wege und Alternativen nachzudenken. „Eine Möglichkeit wäre unter anderem ein eigener Lehrberuf für Pflege“, so Stelzer. Grundsätzlich verspricht er: „Jeder Oberösterreicher soll sich auch in Zukunft darauf verlassen können, dass er die beste Pflege bekommt.“

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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