High-Tech-Aufwand

Videoüberwachung für Tausende auf Loibacher Feld

Kärnten
09.05.2018 15:35

So viel Wirbel wie noch nie gibt es heuer im Vorfeld des Kroaten-Treffens auf dem Loibacher Feld. Kritiker bemängeln, dass diese Gedenkveranstaltung immer mehr von Faschisten vereinnahmt werde.Kärntens Behörden wie auch die Kirche schließen aber ein Verbot aus und setzen auf ein umfassendes Sicherheitskonzept.

Polizeichefin Michaela Kohlweiß nennt Zahlen: „288 Beamte werden Loibach sichern; viele von ihnen gehören Einsatzeinheiten aus anderen Bundesländern an.“ Zudem seien eine Videoüberwachung und mobile Datentrupps geplant; ein Staatsanwalt sei abgestellt, um sofort Einvernahmen, Abschiebungen und Festnahmen zu veranlassen.  Ein teures Sicherheitskonzept, das Österreich zahlen muss. Die Kroaten schicken nur vier Polizisten als Verstärkung.

„Wir bewerten die Veranstaltung nicht. Wir erfüllen nur unsere Aufgabe“, sagt Kohlweiß. Auf Kritik, die Polizei habe bei NS-Straftaten weggesehen, reagiert sie sauer: „Derzeit gibt es einen kollektiven Amtsmissbrauchsverdacht. Das können wir nicht stehen lassen - wir legen alle unsere Einsatzberichte der Justiz vor.“

Der Völkermarkter Bezirkshauptmann Gert Klösch erwartet Tausende Teilnehmer - im Gedenkjahr 2015 waren es 35.000, im Vorjahr 16.000. „Es ist eine Herausforderung“, sagt er. Auch, weil in Bleiburg eine Gegendemo angemeldet sei und noch dazu ein großes Vespa-Treffen stattfinde. Die Ankündigung dieses Events sorgt für Schmunzeln bei den internationalen Journalisten, die über Loibach berichten wollen. Weniger zum Lachen ist Jakob Ibounig als Vertreter der Diözese Gurk: „Die Kärntner Kirche verlangt von der kroatischen Schwesterkirche deutliche Schritte, eine würdige Gedenkfeier nicht politisch missbrauchen zu lassen.“

Ein Verbot des Treffens wurde wegen der NS-Problematik diskutiert, sei aber, so Klösch, nicht umsetzbar: „Auch wenn ein Verfassungsrechtler anders denkt“. Dieses Problem sorgte auch im Landtag für hitzige Debatten.

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