„Schadenersatz“

Iran soll Milliarden Dollar an 9/11-Opfer zahlen

Ausland
02.05.2018 16:32

Das US-Gericht Southern District Court of New York hat in seinem Urteilsspruch den Iran aufgefordert, mehr als sechs Milliarden US-Dollar Schadenersatz an die Familien der Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 zu zahlen. Grund dafür: Das Bundesgericht habe Beweise dafür gefunden, dass der Iran das Terrornetzwerk Al-Kaida materiell unterstützt habe und verschiedene Regierungseinheiten in die Anschläge verwickelt gewesen seien.

Mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York mit Tausenden Toten muss sich der Iran auf milliardenschwere Schadenersatzklagen aus den USA einstellen. In dem Urteil vom Montag werden die Islamische Republik, die Revolutionsgarden und die Zentralbank des Iran für den Tod von rund 3000 Menschen infolge der Anschläge vom 11. September verantwortlich gemacht.

Materielle Unterstützung
Der Iran habe der Al-Kaida materielle Unterstützung geleistet, sagte Opferanwalt Robert Haefele. „Die vorgelegten Beweise belegten, dass Irans materielle Unterstützung gegenüber der Al-Kaida ein Grund für die Anschläge vom 11. September war“, so Haefele gegenüber ABC News.

„12.500.000 US-Dollar pro Ehepartner“
Der zuständige Richter George B. Daniels wies den Iran an, „12.500.000 US-Dollar pro Ehepartner, 8.500.000 US-Dollar pro Elternteil, 8.500.000 US-Dollar pro Kind und 4.250.000 US-Dollar pro Geschwisterkind“ an die Familien und Nachlässe der Verstorbenen zu zahlen. Der Gesamtbetrag wird ab dem 11. September 2001 bis zum Datum des Urteils zudem mit einem Zinssatz von 4,96 Prozent per annum verzinst.

Klagen gegen Saudi-Arabien
Bis zum Jahr 2016 konnten souveräne Staaten in den USA nicht verklagt werden. Das änderte sich durch den sogenannten Justice Against Sponsors of Terrorism Act (JASTA), der es ermöglicht, Staaten im Zusammenhang mit internationalen Terrorakten juristisch zu verfolgen. Saudi-Arabien - der Staat ist das Hauptziel von US-Klagen im Zusammenhang mit dem 11. September - hatte seinerzeit in den USA eine massive Lobbykampagne gestartet, um die Verabschiedung des Gesetzes zu verhindern.

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