Buh-Rufe und Pfiffe

Rassimus-Eklat: Echos für umstrittene Rapper

Musik
13.04.2018 10:20

Wirbel bei der Echo-Verleihung in Deutschland: Die umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang haben in der Kategorie Hip-Hop/Urban National gewonnen - nach einer Debatte über ihre als antisemitisch kritisierten Texte. Im Zentrum der Kritik steht die Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“. Bei Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit sei eine Grenze überschritten, sagte Campino, Frontmann der Toten Hosen.

(Bild: kmm)

„Ich will hier keine Politikdebatte daraus machen“, sagte Kollegah zur Kritik. Campino habe sich als moralische Instanz aufgespielt, das gebühre einem so großen Musiker nicht, sagte Kollegah weiter als er den Preis auf der Bühne entgegennahm - und erntete laute Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum.

„Verheerendes Zeichen“
Massive Kritik kommt auch von der früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. Es sei „ein verheerendes Zeichen“, den wichtigsten deutschen Musikpreis an „vermeintliche Künstler“ zu verleihen, die ein gesellschaftliches Klima bedienen, in dem Antisemitismus offenbar wieder normal sei, erklärte Knobloch am Donnerstag in München.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern erklärte weiter, „geschichtsvergessene Geschmacklosigkeiten und antijüdische Vorurteile sind keine Kunst, müssen geächtet und konsequent aus dem öffentlichen Raum verbannt werden“.

„Menschenverachtende Botschaft“
Kollegah und Farid Bang würden „mit ihren menschenverachtenden Botschaften Millionen, meist junge, Menschen“ erreichen. Der Preis sei nun außerdem am jüdischen Holocaustgedenktag, Jom HaSchoa, an die Musiker verliehen worden. Da dürfe sich niemand wundern, dass „Jude“ in Klassenzimmern wieder Schimpfwort sei und jüdische Menschen alltäglich Opfer von Diffamierung und Aggression würden

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