Machtkampf in Berlin?

Medien zitieren Merkel: „Die wollen mich weghaben“

Ausland
06.03.2018 14:06

Die große Koalition in Berlin ist beschlossene Sache, am Montag soll der Koalitionsvertrag unterzeichnet werden. Die einstigen Verhandlungen der Union um eine „Jamaika“-Koalition mit der FDP und den Grünen scheinen weit weg. Doch damals, im Herbst 2017, ging politisch einiges kaputt in Deutschland, wie nun eine ARD-Dokumentation aufdeckt. Aber wie sehr das Scheitern der Verhandlungen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zugesetzt hat, war bislang unbekannt. Jetzt enthüllen die Reporter: Merkel fühlte sich sogar verfolgt.

Als die FDP in der Nacht auf den 20. November 2017 die “Jamaika“-Sondierungen platzen ließ, waren die restlichen Beteiligten von CDU, CSU und Grünen geschockt. Wie sehr das Scheitern der Verhandlungen der sonst nach außen hin stoisch wirkenden Kanzerlin Merkel zugesetzt hat, war bislang unbekannt. In der ARD-Dokumentation „Im Labyrinth der Macht“ verriet CSU-Chef Horst Seehofer am Montagabend erstmals, wie sehr die Bundeskanzerlin davon getroffen war: Merkel fühlte sich angegriffen wie selten zuvor und vermutete sogar eine Verschwörung hinter den geplatzen Verhandlungen.

„Sie war richtig ernst, wie man sie ganz, ganz selten erlebt“, sagt Seehofer. „Das war nicht für die Fernsehkameras, sondern sie war wirklich getroffen. Und sie hat mir dann später unter vier Augen gesagt: ‘Die wollen mich weghaben. Die FDP – die wollen mich weghaben.‘“ Was die FDP damal zu dem Rückzieher bewegte, der schließlich zu einer Neuauflage der „GroKo“ führte, weiß man bis heute nicht so genau. Am Montag wird jedenfalls der 177 Seiten starke Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD unterschrieben. 

Merkel hat zuletzt auf eine rasche Aufnahme der Regierungsarbeit gedrängt. „Fast sechs Monate nach dem Wahltag haben die Menschen einen Anspruch darauf, dass jetzt auch etwas geschieht, und vor allem umgesetzt wird, was wir uns auch vorgenommen haben“, sagte die CDU-Vorsitzende am Montag in Berlin. Die SPD ringt allerdings noch um die Besetzung einiger ihrer Ministerposten. Die Wiederwahl von Bundeskanzlerin Merkel und die Vereidigung des neuen Kabinetts sind für den 14. März vorgesehen.

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