Coup mit Helikopter

Spektakulärer Überfall auf Gelddepot

Ein spektakulärer Geldraub mithilfe eines gestohlenen Hubschraubers hält Schweden in Atem. Die Täter seilten sich am Mittwoch vor Morgengrauen aus ihrem Helikopter auf das Dach eines Gelddepots in Stockholm ab, brachen durch Fenster in das Gebäude ein und flogen wenig später mit Säcken voller Geld wieder davon. Der Coup der Räuber: Sie hatten vorher der Flugpolizei eine Bombendrohung geschickt und wurden dadurch bei ihrer Flucht von keinem Polizeihubschrauber verfolgt.

Verletzt wurde bei dem kühnen Raub niemand, obwohl sich zum Tatzeitpunkt Personal in dem Gelddepot der Sicherheitsfirma G4S aufhielt. Wie viel Geld die Räuber erbeuteten, ist noch unklar. "Wir haben Augenzeugenberichte, wonach sie große Säcke in den Helikopter brachten", sagte eine Polizeisprecherin.

Zeugen des Raubs gaben an, sie hätten es laut knallen gehört. "Ich sah einen grauen Hubschrauber, der etwa 15 Minuten über dem Gebäude schwebte", sagte Björn Lockström dem Sender TV4. "Zwei Männer seilten sich ab, und später hievten sie Geld hoch."

Zuvor dürften die Täter der Flugpolizei eine Bombendrohung zugestellt haben, wonach der Polizei-Hangar mit Sprengfallen vermint sei. Die Polizeihubschrauber waren erst einsatzbereit, als die Täter schon über alle Berge waren. Erst am Vormittag fanden die Ermittler den verlassenen Hubschrauber nahe einem See nördlich von Stockholm. Der Heli war als gestohlen gemeldet.

Schweden öfter Schauplatz spektakulärer Raubaktionen
Die filmreife Aktion ist die jüngste in einer ganzen Serie spektakulärer Raubüberfälle in Schweden. 2008 brachen Räuber in ein Postverteilzentrum in Göteborg ein. Auch sie behinderten die Polizei und legten die halbe Stadt lahm, indem sie in mehreren Gegenden Autos anzündeten und mit Sprengfallen drohten. 2006 drangen Maskierte in den Göteborger Flughafen ein und raubten Fremdwährung im Wert von 7,8 Millionen Kronen (772.736 Euro).