Autobranche-Krise

General Motors senkt Auto-Produktion massiv

Ausland
13.12.2008 15:43
Nach dem Scheitern des milliardenschweren Hilfspakets für die US-Autoindustrie nimmt die Sorge um die Ausweitung der Branchenkrise zu. Der vom Bankrott bedrohte US-Autobauer General Motors (GM) will ein Drittel seiner Produktion in Nordamerika vorübergehend stilllegen, der Autozulieferer Bosch plant Entlassungen. Indes bemüht sich die deutsche Bundesregierung intensiv um die Rettung der deutschen GM-Tochter Opel.

Im ersten Quartal des kommenden Jahres sollen etwa 30 Prozent der Kapazitäten in den GM-Werken in Nordamerika stillgelegt werden, wie das Unternehmen in Detroit mitteilte. Die Produktion solle um 250.000 Fahrzeuge sinken, hieß es. Der Schritt erfolge "in Reaktion auf die rapide verschlechterten Marktbedingungen", die vor allem auf die Finanzkrise zurückzuführen seien.

Bosch will 2.000 Mitarbeiter entlassen
Bosch habe in den Monaten Oktober und November Umsatzrückgänge von 20 Prozent hinnehmen müssen, berichtete das Magazin "auto motor und sport". Um die Kosten zu senken, werde Bosch die Arbeitszeiten in der Autosparte senken. Zudem seien Entlassungen von bis zu 2.000 Mitarbeitern im In- und Ausland geplant.

In den USA waren die Verhandlungen um einen Überbrückungskredit für die Branche am Donnerstag am Widerstand der Republikaner gescheitert. Das Weiße Haus prüft nun, GM und anderen angeschlagenen Konzernen Mittel aus dem Rettungspaket für den Finanzsektor zukommen zu lassen. Wie die "New York Times" am Samstag berichtete, gibt es noch keine Entscheidung über die Höhe der Hilfen.

Deutsche Regierung bemüht sich um Opel-Rettung
Die deutsche Bundesregierung bemüht sich nach Angaben von Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze (CDU) intensiv um eine Rettung der deutschen GM-Tochter Opel. "Die Bundesregierung setzt sich intensiv dafür ein, dass dieses traditionsreiche Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben", sagte Hintze.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer hält eine staatliche Bürgschaft für Opel für "hochriskant". "Ohne das amerikanische Rettungspaket gäbe es mit keinem Vertrag der Welt die Garantie, dass dieses Steuergeld noch gerettet werden kann", sagte der Experte der Universität Duisburg-Essen. Dudenhöfer forderte ein Rettungspaket für die Branche in Deutschland. Allein für die Zulieferindustrie müsse ein Kreditrahmen von fünf Milliarden Euro her.

Der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) lehnt Staatshilfen für die Autoindustrie ab. Die heimischen Firmen seien nicht in einer ähnlichen Notlage wie die US-Branche, sagte Fahrenschon. Mit dem Ruf nach Subventionen machten es sich die Autobauer zu einfach.

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