3.000 Jahre alt

Ältester hebräischer Text auf Tonscherbe entdeckt

Wissenschaft
30.10.2008 22:54
Archäologen in Israel sprechen bereits vom bedeutendsten Fund seit der Entdeckung der legendären Schriftrollen von Qumran im Jahr 1947: Bei Grabungen südöstlich von Jerusalem wurde eine rund 3.000 Jahre alte Tonscherbe mit fünf Zeilen Text entdeckt. Archäologen fanden die 15 mal 15 Zentimeter große Scherbe (Bild) nahe dem Stadttor der Festung Elah bei Khirbet Qeiyafa. Wie die Hebräische Universität von Jerusalem am Donnerstag mitteilte, handle sich um den bisher ältesten hebräischen Text, der jemals gefunden wurde.

Die Universität Oxford hat den Angaben zufolge das Alter der Tonscherbe mit naturwissenschaftlichen Messmethoden bestimmt. Die Schrift auf der Scherbe sei demzufolge 3.000 Jahre alt und stamme damit aus der Zeit von König David. Im Vergleich zu den Schriftrollen von Qumran mit biblischen und außerbiblischen Texten sei die Tonscherbe fast 1.000 Jahre älter.

Text noch nicht vollständig entziffert
Zwar sei der Text noch nicht vollständig entziffert, doch die Wörter "Sklave", "Richter" und "König" seien bereits erkennbar. Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um den Teil eines Schreibens oder eines Gesetzestextes mit einer bestimmten Botschaft handeln könnte, niedergeschrieben von einem professionellen Schreiber. Die Hebräische Universität von Jerusalem hofft, dass der Text helfen wird, die Entwicklung sämtlicher überlieferter Schriften besser zu verstehen.

Festung Elah war wichtiger Kontrollposten
Die archäologischen Grabungen in der Festung Elah, der ältesten bekannten Stadt aus biblischer Zeit in Israel, hatten im Juni 2008 begonnen. Die Festungsanlage an der Grenze zwischen dem Machtbereich der Philister und dem Königreich Judäa dürfte ein wichtiger Kontrollposten an der Hauptstraße von der Küste nach Jerusalem gewesen sein. Von der Anlage hat man einen Überblick über das Tal Elah, das Kampfstätte des im Alten Testament überlieferten Kampfes zwischen David und Goliath gewesen sein soll. Bisher sind erst vier Prozent der Anlage freigelegt.

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