Neuer "Säckelwart"

Harald Dobernig übernimmt Haiders Ressorts

Kärnten
15.10.2008 19:08
Ist man mit 28 zu jung für einen Landesratsposten? - Nein, sagt Mag. Harald Dobernig, der vom Büro Haiders in die Regierung wechselt. Denn von Zahlen verstehe er etwas. Und auch von Visionen. "Krone"-Redakteurin Kerstin Wassermann sprach mit dem neuen "Kärntner Säckelwart" über seine Zukunft.
Landesrat mit 28. Gibt es keine Kritik an Ihrem Alter?
Bis jetzt nicht. Sogar die politischen Mitbewerber äußern, dass sie froh sind, wie die Nachfolge in den Ressorts geregelt wurde.

Was befähigt Sie für das Finanz- und Kulturreferat?
Ich habe vier Jahre tagtäglich dort gearbeitet; habe ja als Büroleiter Jörg Haiders jeden Akt, der über seinen Tisch ging, gekannt. Glauben Sie mir, bis ein anderer sich eingearbeitet hätte, wäre die nächste Wahl da. Dass ich den Job übernehme, gewährt einfach die bestmögliche Konstanz.

Sie wirken nicht nervös?
Nein, das wundert mich selbst. Bisher habe ich ja nur alle Projekte abgearbeitet, stand nie ganz vorne. Aber ich habe schon großen Respekt vor der Aufgabe.

Wann haben Sie erfahren, dass Sie Landesrat werden?
Am Sonntagabend. Daher hatte ich auch noch keine Zeit, mich vorzubereiten. Ich muss erst Jörg Haider einen würdigen letzten Weg ohne Pannen bereiten. Ich bin ja noch immer sein Büroleiter, organisiere daher auch die Trauerfeier.

Ändern für Sie die Umstände seines Todes etwas?
Ich sage dazu nichts mehr. Für mich ändern die 1,8 Promille nichts am Menschen Jörg Haider. Im Gegenteil: Er war eben Mensch. Und Kärnten hat mit ihm seinen größten Visionär verloren. Er war allen einen Schritt voraus - beim Verkauf der Hypo etwa. Ein kluger Schachzug.

Haben Sie Visionen?
Ich möchte eine Zeit lang politisch aktiv sein, Kärnten politisch mitgestalten. Mittelfristig kann ich mir vorstellen, im bäuerlichen Bereich zu arbeiten. Meine Eltern haben in Maria Saal ja eine Landwirtschaft; ich wohne auch noch dort.

Kein Glamour wie bei Karl-Heinz Grasser, mit dem Sie verglichen werden. Er war ja auch so jung, als er Landesrat wurde. Sein Motto: privat, weniger Staat.
Privatinitiativen prägen die Wirtschaft. Aber sie sind kein Allheilmittel. Der Staat muss eingreifen, wenn nötig. Zum Glück ist die Lage in Kärnten relativ stabil. Aber sollte eine Krise kommen, muss man helfend eingreifen.

Der Zukunftsfonds fällt auch in Ihre Kompetenz - immerhin 720 Millionen. Die sind gut veranlagt. Konservativ, nicht in Spekulationsgeschäften. Und auf mehrere Banken gestreut. Bei der Hypo liegen mit heutigem Tag genau 370 Millionen Euro, 350 sind bei anderen Instituten. Kärntens Sparstrumpf?
Genau. Das Geld ist auch wie ein Sparguthaben veranlagt und mit etwa 4,2 bis 4,5 Prozent netto verzinst.

Ihre nächsten Projekte?
Eingliederung der Landesgesellschaften in die Holding; Teuerungsausgleich und Pendlergeld. Impulse für die Wirtschaft setzen und auf die sozial Schwachen nicht vergessen.

Wenn alles klappt, werden Sie am 23. angelobt. Dann folgt der Wahlkampf.
Für den ich zur Verfügung stehe. Ich bin niemand, der nur einen Aushilfsjob machen würde!

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