Schüssel geht

Josef Pröll löst den ÖVP-Klubchef ab

Österreich
03.10.2008 22:48
Die Ära von Wolfgang Schüssel neigt sich nach sieben Jahren Kanzlerschaft und knapp zwei Jahren als ÖVP-Klubchef endgültig dem Ende zu. Der designierte Parteiobmann Josef Pröll gab am Freitag bekannt, dass er Schüssel als Klubchef ablösen werde. Dem ehemaligen Baumeister von Schwarz-Blau bleibt dadurch nur mehr sein Mandat im Nationalrat. Dass er dieses "sicher" annehmen wird, hat Schüssel bereits mehrmals kundgetan.

Jahrelang hatte der "Wendekanzler" als uneingeschränkter Herrscher über die Volkspartei gegolten, auch nach seiner Abdankung als Parteiobmann galt er bis zuletzt als Strippenzieher im Hintergrund.

Der Rückzug von Wilhelm Molterer von der Parteispitze wurde von vielen Kommentatoren als Niederlage Schüssels gesehen. Dieser hatte zuletzt erklärt, er halte Pröll als seinen Nachfolger als Klubobmann "für möglich": Denn sollte die ÖVP in Opposition gehen, sei es üblich, "dass der Parteichef auch den Parlamentsklub führe".

Von Platz drei aus Kanzler geworden
Furore machte Schüssel, als er 2000 vom Platz drei aus Kanzler wurde. Geprägt war die zunächst schwarz-blaue, dann schwarz-orange Ära von einem Aufbrechen alter Traditionen. Die Sozialpartnerschaft verlor an Bedeutung, die Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Bewegungen wurde enttabuisiert und im Sozialbereich wurden Einschnitte vorgenommen, die Gewerkschafter in Österreich zuvor ungekannte Massenstreiks organisieren ließ.

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