Parallelen?

Medwedew vergleicht georgischen Angriff mit 9/11

Ausland
13.09.2008 11:14
Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat den Angriff Georgiens auf die abtrünnige Region Südossetien am 8. August mit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 verglichen. Für Russland seien diese Ereignisse von der weltpolitischen Bedeutung her "absolut" vergleichbar, sagte Medwedew nach Angaben russischer Agenturen am Freitag bei einem internationalen Expertenforum in Sotschi am Schwarzen Meer.

Russland würde im Falle einer Provokation auch dann nicht zögern, Georgien nochmals militärisch anzugreifen, wenn sich das Land "auf dem Weg in eine NATO-Mitgliedschaft" befinden sollte, wurde Medwedew von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Andere Agenturen berichteten über diese Redepassage zunächst nicht.

"8. August ist wie der 11.September..."
Die Welt hat sich nach dem 8. August verändert. Für Russland ist der 8. August so wie der 11. September für die USA", sagte Medwedew. Aus den Terroranschlägen in den USA seien viele Lehren gezogen worden. "Ich wünschte mir, dass die Welt auch aus dem 8. August ihre Lehren zieht", sagte Medwedew vor den ausländischen Gästen des Forums.

Georgien hatte die südossetische Hauptstadt Zchinwali in der Nacht zum 8. August angegriffen. Moskau warf der Regierung in Tiflis danach "Völkermord" an den Osseten vor. Die russische Gegenoffensive wurde von den USA und der EU als "überzogen" kritisiert.

Wende in der Außenpolitik
Mit einem "anderen" Russland wird man in Zuklunft generell zu rechnen haben. Nach den Worten von Präsident Dmitri Medwedew wird Russland seine Interessen in den früheren Sowjetrepubliken vermehrt behaupten. Moskau betrachte die Beziehungen zu seinen Nachbarn, die früher Teil der Sowjetunion waren, als "Top-Priorität", und sehe diese Staaten als seine traditionelle Einflusssphäre, sagte er am Freitag bei einem Treffen mit westlichen Politikexperten.

Zugleich kündigte er an, Russland werde seine wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zu befreundeten Staaten in aller Welt festigen - auch wenn dies dem Westen nicht gefalle. Russlands neu gewonnene wirtschaftliche Stärke mache es möglich, neue Bündnisse zu schmieden. "Wir konnten uns das in den 90er Jahren nicht leisten, wir waren damals zu schwach und kraftlos", sagte Medwedew weiter. "Jetzt können und werden wir es tun."

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