Flughafen evakuiert

Täter rief "Allahu Akbar", stach Polizist nieder

Ausland
21.06.2017 18:44

Auf einem Flughafen im US-Bundesstaat Michigan ist am Mittwoch ein Polizist von einem Angreifer niedergestochen worden. Die US-Behörden betrachten den Vorfall nach eigenen Angaben als Terrorangriff. Der Täter soll "Allahu Akbar" gerufen haben, bevor er am Airport der Kleinstadt Flint mehrmals auf den Polizisten einstach. Der Angreifer befindet sich inzwischen in Haft.

Der Vorfall ereignete sich gegen neun Uhr Ortszeit. Der 50 Jahre alte Attentäter aus Kanada attackierte in der Wartehalle des Flughafens einen Polizisten und verletzte ihn mit einem Messer an Hals und Rücken schwer. Der Beamte Jeff Neville wurde ins Krankenhaus eingeliefert - er sei operiert worden, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, sagte ein Polizeisprecher.

Täter schrie "Allahu Akbar"
Der Attentäter hatte zunächst einige Zeit auf der Toilette des Flughafens verbracht. "Dort ließ er auch seine beide Taschen. Dann trat er in die Wartehalle, zog sein Messer heraus, schrie 'Allahu Akbar' (Gott ist groß; Anm.) und stach dem Beamten Neville ins Genick", berichtete FBI-Special-Agent Davd Gelios gegenüber dem Sender CNN. "Nachdem er auf Neville eingestochen hatte, rief er noch mehrmals 'Allah'", zitiert das US-Medium aus der Strafanzeige.

Attackierter Polizist rettete sich selbst
Der Täter soll auch etwas ähnliches wie "Ihr habt Menschen in Syrien, dem Irak und Afghanistan umgebracht - und wir werden alle sterben", heißt es in US-Medienberichten. Was genau er damit meinte, sei unklar und werde noch ermittelt. Der angegriffene Polizist schaffte es, den Angreifer zu überwältigen. "Er kämpfte bis zuletzt mit ihm, bis er ihm die Handschellen anlegen konnte", erzählte Chris Miller, Leiter der Sicherheitsabteilung des Flughafens. Bei seiner Verhaftung soll der Täter gefragt haben, warum man ihn nicht umbringe.

Augenzeugenberichte deuteten schon früh darauf hin, dass der Polizist gezielt angegriffen worden sei. Es gebe aber laut den Behörden keinen Anlass zu der Annahme, dass der Angreifer in ein größeres Netzwerk von Terroristen eingebettet war. Es habe sich möglicherweise um einen "einsamen Wolf" gehandelt, hieß es.

Attentäter legal in USA eingereist
Das FBI checkte sofort den Hintergrund des Attentäters - so soll er erst am 16. Juni in die Vereinigten Staaten eingereist sein, sich zuvor aber bereits mehrere Male zwischen Kanada und den USA hin- und herbegeben haben. Diesmal kam er legal über den Lake Champlain, einen See an der Grenze der US-Bundesstaaten Vermont und New York sowie Kanada. Nach Flint, wo er das Attentat verübt hat, reiste er erst am Mittwoch.

Wohnung des Angreifers durchsucht
Berichten zufolge arbeiten die kandischen und US-Beamten zusammen, um die Ermittlungen schneller voranzutreiben. So haben Polizeibeamte bereits die Wohnung des Täters in Montreal durchsucht. Der Vermieter, Luciano Piazza, sagte gegenüber kanadischen und US-Medien er sei "sehr überrascht" zu hören, dass sein Mieter verhaftet wurde: "Er ist ein guter Mensch, sehr leise. Ich hatte nie Probleme mit ihm." Vor fünf Jahren sei der Angreifer mit seiner Frau und seinen Kindern eingezogen.

Flughafen evakuiert - und wieder geöffnet
Der Flughafen - der drittgrößte in Michigan - wurde aufgrund des Angriffes evakuiert und konnte später wieder geöffnet werden: "Alle Passagiere befinden sich in Sicherheit und sind unverletzt", ließ man in einem Statement wissen.

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