Trotz NATO-Mobbing

Österreich lässt Hunderte US-Panzer durchrollen

Österreich
02.06.2017 07:32

Obwohl US-Präsident Donald Trump beim NATO-Gipfel in Brüssel die Bündnispartner unter anderem mit seinen finanziellen Forderungen vor den Kopf gestoßen und auch sonst kein Fettnäpfchen ausgelassen hat, dürfen sie rollen - die Panzer. Kein Grund zum Fürchten, handelt es sich dabei doch um die von den USA geleitete internationale Militär-Großübung "Saber Guardian 17". In den kommenden Wochen werden daher zahlreiche amerikanische und britische Truppen samt Panzern und Co. Österreich durchqueren.

Die Einheiten werden von Deutschland aus in das Einsatzgebiet in Ungarn, Rumänien und Bulgarien verlegt. Wie das Bundesheer bekannt gab, erfolgen die Transporte zunächst per Eisenbahn. Doch bereits ab etwa dem 10. Juni werden die Militärfahrzeuge auch über Österreichs Straßen rollen.

Rund 550 Fahrzeuge mit etwa 1100 Soldaten (Fahrer und Beifahrer) werden in Konvois auf vorgegebenen Routen Österreich durchfahren. Der Transit wurde durch das Verteidigungsministerium im Einvernehmen mit dem Außenministerium gemäß Truppenaufenthaltsgesetz genehmigt. Weitere Truppenverlegungen erfolgen via Schiff und Flugzeug.

Bis zu acht Kolonnen pro Tag
Die Hauptroute der Straßenkonvois führt über den Grenzübergang Suben über die Autobahnen A8, A25, A1, S1 und die A4 zum Grenzübergang Nickelsdorf. Die vorgesehene Ausweichroute führt über den Grenzübergang Walserberg, die A1, S1 und die A4 zum Grenzübergang Nickelsdorf. Pro Tag sind bis zu acht Kolonnen mit maximal jeweils 20 Fahrzeugen vorgesehen.

Stopps (für Lenkpausen und Ruhezeiten sowie zur Betankung der Fahrzeuge) sind übrigens nur in militärischen Liegenschaften in Ried im Innkreis, Amstetten und Zwölfaxing geplant, die das Bundesheer zur Verfügung stellt. Sollten dem Bundesheer Kosten entstehen, werden diese von den durchfahrenden Staaten refundiert.

Bundesheer nützt Transit zu Aus- und Weiterbildung
Die Armee nützt den Transit auch als Gelegenheit der logistischen Aus-, Fort- und Weiterbildung, hieß es seitens des Bundesheeres. Damit könnten das zuständige National Movement Coordination Center (NMCC) des Heeres sowie die involvierten Soldaten ihre Fähigkeiten im Bereich der Logistik mit internationalen Militärs vergleichen und ausbauen.

Transit, Aufenthalt, Überflüge oder Landungen ausländischer Soldaten im neutralen Österreich könnten genehmigt werden, soweit nicht völkerrechtliche Verpflichtungen oder außenpolitische Interessen entgegenstehen - und wenn kein Kriegsmaterial transportiert wird, dessen Herstellung oder Einsatz nach österreichischer Rechtsordnung unzulässig ist.

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