400 Kilometer quer durch Slowenien war "Roznik" (zu Deutsch: "Juni") getrottet, bevor er in Kärnten getötet wurde. "Der Bär war ein leichtes Ziel, weil er tagsüber gerne über Wiesen wanderte, wenig Scheu zeigte und nie aggressiv war", zeigt sich Bärenanwalt Bernhard Gutleb entsetzt über die illegale Bärenjagd. Zuletzt wurde "Roznik" am 30. Mai um 16 Uhr im Raum Bad Eisenkappel geortet.
Jetzt wurden seine Überreste neben einer Straße im slowenischen Logartal (Logarska Dolina), knapp hinter dem Grenzübergang Paulitschsattel (im Bezirk Völkermarkt) gefunden - nur 15 Kilometer von Eisenkappel entfernt. Die ersten Ergebnisse der Obduktion an der Veterinär-Universität in Laibach zeigen, dass der Jungbär "professionell" mit einem Herzschuss getötet wurde.
Bär zuletzt im Raum Eisenkappel geortet
Für Gutleb ist klar: "Der Täter wird gefasst. Denn der Bär trug einen Peilsender um seinen Hals, der alle sieben Stunden Daten übermittelt. Wir wissen, dass er zwischen 16 und 23 Uhr erlegt worden sein muss." Die Auswertung der Satelittenbilder ergab, dass der Bär vor seinem Tod in Kärnten war, denn von dort stammte das letzte Signal seines Peilsenders.
"Meine slowenischen Kollegen gehen davon aus, dass der Braunbär auch in einem Kühlhaus gehangen ist, bevor er einfach direkt neben einer Straße im Logar-Tal in einem kleinen Bach entsorgt wurde. Für mich sieht es nach einer Panikhandlung aus", mutmaßt der Kärntner Bärenanwalt.
Schockiert reagierte Naturschutzreferent Uwe Scheuch auf diese unfassbare Tat: "Ich hoffe, dass der Täter gefasst wird. Als Jagdreferent und Jäger ärgert es mich auch, dass so ein 'schwarzes Schaf' alle Jäger in Misskredit bringt."
von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"
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