Unwetter in Afritz

Nach zweiter Katastrophe: Wer bändigt diesen Bach?

Kärnten
05.09.2016 16:29

Nach der zweiten Murenkatastrophe binnen einer Woche fragen sich die Afritzer nur noch eines: Wer bändigt endlich diesen Tronitzerbach? Bei jedem stärkeren Regenguss schießt er vom Mirnock talwärts, wird zu einer Schlamm- und Gerölllawine und begräbt alles unter sich. Dutzende Bewohner von Kraa sind weiterhin auf Notquartiere angewiesen.

Dem Afritzer Bürgermeister Max Linder ist es zu verdanken, dass Sonntag die zweite Murenkatastrophe binnen einer Woche nicht mit Verletzten und womöglich Toten endete. Als die ersten Regentropfen fielen, löste er Zivilschutzalarm aus und befahl die Evakuierung aller Häuser. Nur Minuten später versank der Ortsteil Kraa bis zu zwei Meter unter Schlamm, Felsen, mitgerissenen Bäumen und Wasser.

Doch wer bändigt diesen Bach, der vom Enzianboden auf dem Mirnock in das Tal schießt? Wie es aussieht, so schnell niemand! Wildbachverbauer Christof Seymann: "Wir beginnen mit provisorischen Maßnahmen, völlige Sicherheit geben die nicht."

Ab Spätherbst werde mit der Verbauung begonnen, so Seymann. Und bis dahin?

Die Bürger haben Angst: "Was passiert beim nächsten Regen?" Seymann: "Ich rate, das Wetter zu beobachten und bei Regen rasch das Weite zu suchen!" Also zu flüchten. Am Mirnock würden Tonnen von Geröll liegen, der Berg rutsche, es gebe keine schützende Vegetation mehr. Die Menschen sind verärgert: "Seit 20 Jahren ersuchen wir um Verbauung. Nichts ist passiert!"

Bürgermeister Max Linder und alle anderen Einsatzkräfte arbeiten und tagen in Permanenz. Linder: "Solange es nicht wenigstens Notwege zu verschütteten Häusern gibt, kann man die Menschen nicht zurückkehren lassen. Sonst kriegen wir sie beim nächsten Ernstfall nicht heraus."

***

An die Politik: Es ist echt egal, wer als Erster vor Ort ist! Oder wer die erste Aussendung verfasst. Es zählt nur, wer am schnellsten und wirksamsten hilft. -Fritz Kimeswenger

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