"Reisen ist tödlich"

USA: 10.000 Flüge wegen Monster-Blizzard gestrichen

Ausland
02.02.2011 12:27
Wegen eines massiven Blizzards sind mittlerweile in den USA über 10.000 Flüge gestrichen worden. Wie die Reisewebseite FlightAware berichtete, fielen am Dienstag fast 6.500 Flüge aus - rund 20 Prozent aller Flugverbindungen in den USA. Für Mittwoch strichen die Airlines vorsorglich bereits weitere 3.600 Flüge. Etwa die Hälfte der US-Bundesstaaten sind derzeit von den Winterstürmen betroffen.

Das schwere Unwetter erstreckt sich von Texas im Süden bis nach Maine im Nordosten. Mehrere Flughäfen mussten schließen, darunter der Airport in Kansas City im Bundesstaat Missouri und der Flughafen Tulsa in Oklahoma. Auch der Flughafen von Dallas-Fort Worth stellte wegen des Sturms vorübergehend den Flugbetrieb ein.

Am schwersten betroffen ist jedoch Chicago O'Hare mit allein 1.300 gestrichenen Flügen. Die Millionenmetropolen Chicago und der Mittlere Westen der USA hatten bereits am Vorabend letzte Vorbereitungen für den lebensbedrohlichen Monster-Blizzard getroffen. "Mutter Natur lässt den Hammer niedergehen", warnte der Nationale US-Wetterdienst. Von den New Yorker Flughäfen JFK und LaGuardia wurden insgesamt 1.100 Ausfälle gemeldet, in Newark in New Jersey bleiben 650 Flüge am Boden.

Angesicht des angekündigten Eisregens wird in weiten Teilen des mittleren Westens Glatteis auf den Straßen erwartet, auch Bäume und Strommasten drohen unter der Last des Eises umzufallen. Die Behörden riefen die Bürger auf, zu Hause zu bleiben. Die Wetterdienste meldeten, dass die Temperaturen in einigen Gebieten auf bis zu minus 45 Grad Celsius sinken könnten.

Notstand ausgerufen
In den Bundesstaaten Illinois, Indiana, Missouri und Oklahoma wurde der Notstand ausgerufen und die Nationalgarde mobilisiert. "Die Leute sollen die Luken dicht machen und durchhalten", sagte Jay Nixon, Gouverneur von Missouri. "Reisen Sie nicht! Bleiben Sie drinnen!", warnte der Nationale Wetterdienst eindringlich. "Dieser Sturm ist lebensgefährlich."

Zuvor waren Wintersturm-Warnungen für zwei Dutzend Bundesstaaten von New Mexico im Südwesten der USA bis Vermont an der Ostküste herausgegeben worden. Alles in allem könnte der zerstörerische Sturm, der seinen Höhepunkt am Mittwoch erreichen soll, 100 Millionen Menschen betreffen, meldete der US-Internetdienst "Weather.com" weiter. Über den Michigan-See, an dem Chicago liegt, könnten Stürme mit rund 100 Stundenkilometern fegen. Bis zu acht Meter hohe Wellen könnten dann ans Ufer donnern.

"Reisen ist derzeit potenziell tödlich"
Meteorologen riefen die Menschen im Großraum Chicago dringend auf, nicht zu reisen. "Überlegen Sie, ob es das wirklich wert ist, Ihr Leben aufs Spiel zu setzen", mahnte der Wetterdienst. Der Schneefall werde mitunter so intensiv sein, dass Räumtrupps nicht einmal Hauptverkehrsadern und Autobahnen freihalten könnten. Selbst vor dem Schneeschaufeln warnten die Experten. Weil der Schnee sehr schwer sei, könnte es "ein sehr schweres und potenziell tödliches" Unterfangen werden.

Angetrieben wird die Schneefront von einem massiven Sturmsystem, das sich von den Rocky Mountains bis zur Atlantikküste erstreckt. Die Katastrophenschutzbehörde Fema hatte bereits vor dem Schlimmsten gewarnt. "Ein Sturm dieser Größe muss ernst genommen werden", sagte ihr Chef Craig Fugate. Anders als bei den Schneestürmen des bisherigen Winters sollen die Großstädte im Osten der Vereinigten Staaten diesmal glimpflich davon kommen.

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