Zum Tode verurteilt

Sudan: Christin von eigener Schwester verraten

Ausland
31.05.2014 11:59
Das Schicksal von Mariam Jahia Ibrahim Ishak bewegt nach wie vor die Welt. Die hochschwangere 27-jährige Sudanesin wurde wegen ihres Abfalls vom muslimischen Glauben und Ehebruchs zum Tode verurteilt. Mittlerweile hat sie ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht. Während Ishaks Ehemann um das Leben seiner Frau bangt, haben die Behörden ein erschreckendes Detail bekannt gegeben: Die eigene Schwester hat die Christin verraten.

Diese habe sie wegen "Abtrünnigkeit" vom Islam und "Gotteslästerung" angezeigt. Medienberichten zufolge soll die Familie Ishak vor ein paar Jahren aus den Augen verloren haben. Bei ihrem Wiedersehen seien die Angehörigen schockiert gewesen, als sie erfuhren, dass die junge Frau mit dem US-Staatsbürger Daniel Wani einen Christen geheiratet habe.

Doch für Ishak bestand und besteht nach wie vor kein Grund, zum Islam zurückzukehren. "Ich bin eine Christin, ich bin keine Abtrünnige", betonte die 27-Jährige vor Gericht immer wieder. Doch das Gericht entschied aufgrund der Tatsache, dass ihr Vater ein Muslim ist - der die Familie allerdings verlassen hatte, als die Verurteilte sechs Jahre alt war -, gegen Ishak. Diese bleibt aber auch nach dem Urteil kämpferisch. Sie wolle an ihrem christlichen Glauben festhalten, betonte Ehemann Wani in einem Interview gegenüber CNN.

Frau war während der Geburt angekettet
In dem Gespräch mit dem Nachrichtensender schilderte Wani auch, unter welchen Umständen seine Frau ihr Baby zur Welt bringen musste. Demnach war die werdende zweifache Mutter (sie hat bereits einen 20 Monate alten Sohn) auch während der gesamten Geburt in Ketten gelegt. Trotz der extrem schwierigen und belastenden Situation - Wani selbst sitzt im Rollstuhl und ist auf die Hilfe seiner Gattin angewiesen - gibt sich der Ehemann kämpferisch und hoffnungsvoll, dass das Oberste Gericht den Einspruch der Anwälte Ishaks behandeln und letztlich im Sinne der Familie entscheiden wird.

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