"Das ist machbar!"

Milliardär will Insel für Flüchtlinge kaufen

Ausland
04.09.2015 06:00
Mit einem ungewöhnlichen Beitrag will ein ägyptischer Milliardär bei der Eindämmung der Flüchtlingskrise helfen: Naguib Zawiris bot am Donnerstag an, eine ganze Insel im Mittelmeer zu kaufen, um dort Flüchtlinge unterzubringen.

"Griechenland oder Italien verkaufen mir eine Insel, ich rufe die Unabhängigkeit aus, bringe die Migranten unter und verschaffe ihnen Arbeitsplätze beim Aufbau ihres neuen Landes", schrieb der Unternehmer über Twitter.

"Natürlich ist das machbar!"
Später sagte Zawiris in einem Fernsehinterview, dass er mit seinem Plan an die Regierungen Griechenlands und Italiens herantreten wolle. Auf die Frage der Nachrichtenagentur AFP, ob sein Plan realistisch sei, sagte er: "Natürlich ist das machbar!" Es gebe "Dutzende verlassene Inseln, auf denen Hunderttausende Flüchtlinge leben könnten". Nach Zawiris Schätzung dürfte eine Insel bis zu 90 Millionen Euro kosten. "Das Wichtigste sind aber Investitionen in die Infrastruktur", sagte er.

Flüchtlinge würden dann "wie menschliche Wesen" behandelt
Zunächst wären auf einer solchen Insel "vorübergehende Unterkünfte zur Unterbringung der Menschen nötig", so Zawiris. Dann sollten sich die Menschen "Häuser, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser bauen". Zawiris gab zu, dass es schwierig werden könnte, Griechenland oder Italien von seinem Plan zu überzeugen. Sollte sich dieser aber umsetzen lassen, würden die Flüchtlinge zumindest "wie menschliche Wesen" behandelt, sagte er und ergänzte: "Derzeit werden sie wie Vieh behandelt."

Chef eines Mobilfunkunternehmens
Zawiris ist Chef des Mobilfunkunternehmens Orascom TMT, das in mehreren Staaten Afrikas und des Nahen Ostens sowie in Südkorea aktiv ist. Ihm gehört weiters ein ägyptischer Fernsehsender, seine Familie baute das beliebte Ferienressort Al-Guna am Roten Meer auf.

Mehr als 2600 Menschen seit Jänner im Mittelmeer gestorben
Bei Versuchen, über das Mittelmeer Europa zu erreichen, kamen in diesem Jahr bereits mehr als 2600 Flüchtlinge ums Leben. Die vorwiegend aus Afrika und Nahost stammenden Menschen, die die gefährliche Reise auf sich nehmen, sind häufig in überfüllten und untauglichen Booten unterwegs.

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