Empörung in Ungarn

McCain: Orban ist ein “neofaschistischer Diktator”

Ausland
03.12.2014 16:03
Die Bezeichnung "neofaschistischer Diktator" für den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban sorgt derzeit in Ungarn für große Aufregung. US-Senator John McCain hatte den Premier am Dienstag vor dem Senat in Washington so genannt. Die Regierung in Budapest wies die Aussage als "inakzeptabel" auf Schärfste zurück.

Der republikanische Politiker warnte wegen dieser Gefahr in seiner Ansprache vor der Ernennung der US-Fernsehproduzentin Colleen Bell als neue Botschafterin in Ungarn. Dieses sei ein "sehr wichtiges Land, wo schlimme Dinge passieren". Bell, die hauptsächlich als Produzentin der Seifenoper "Reich und schön" bekannt ist, habe jedoch keine politische Erfahrung und kenne weder Sprache noch Land, was im Fall eines so heiklen Staates inakzeptabel sei, betonte McCain.

"Reich und schön"-Produzentin neue Botschafterin in Ungarn
Ungarn "ist eine Nation, die gerade ihre Souveränität an einen neofaschistischen Diktator verliert, der mit Wladimir Putin ins Bett steigt, und wir schicken die Produzentin von 'Reich und schön' als Botschafterin hin!", rief McCain. Trotz der Kritik bestätigte der Senat am Dienstag die Ernennung Bells mit 52 zu 42 Stimmen.

Budapest: "Entscheidung der ungarischen Wähler respektieren"
Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto betonte am Mittwoch, dass jeder "die Entscheidung der ungarischen Wahlbürger respektieren" müsse. Wenn jemand "ausschließlich aufgrund von medialen Gerüchten über Ungarn" seine Meinung sage, komme er "leicht in die Situation, dass seine Aussagen keine Grundlage in den Fakten haben", sagte er vor ungarischen Medien. Auch der US-Geschäftsträger in Budapest wurde in das Außenministerium zitiert. McCain hatte erst im heurigen Jänner mit einer US-Abgeordnetendelegation Ungarn besucht und dabei auch mit Premier Orban gesprochen.

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