Laut UN-Bericht

Fukushima-Arbeiter stärker verstrahlt als gedacht

Ausland
12.10.2013 14:41
Arbeiter am Unglücksreaktor von Fukushima sind vermutlich stärker verstrahlt worden als zunächst berechnet. Die Behörden und der AKW-Betreiber Tepco hätten die Dosis in der ersten Zeit nach der Katastrophe im Frühjahr 2011 wahrscheinlich um bis zu 20 Prozent unterschätzt, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten UN-Bericht. Grund dafür sei, dass viele der rund 25.000 Arbeiter mit einer Zeitverzögerung nach einem Einsatz untersucht worden seien.

Durch diese Verzögerung hätten laut dem Bericht die Auswirkungen der Strahlung von bestimmten Jod-Isotopen nicht mehr erfasst werden können, da diese nur eine Halbwertszeit zwischen zwei und 20 Stunden haben.

Der Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) hatte die Untersuchungsergebnisse von Tepco sowie von japanischen Behörden unter die Lupe genommen. Die UNSCEAR-Berichte dienen nationalen Behörden als Grundlage für Strahlenschutz-Empfehlungen.

Immer wieder Pannen an Atomruine
An der Atomruine von Fukushima hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Pannen gegeben, die den Betreiber Tepco weiter unter Druck setzen. Zuletzt stieg die atomare Strahlung wieder drastisch an, im Meerwasser vor einem der Reaktoren wurden die höchsten Werte seit zwei Jahren gemessen. Durch Bauarbeiten war verseuchte Erde ins Wasser gespült worden. Mitte vergangener Woche kamen zudem sechs Arbeiter mit radioaktivem Wasser in Berührung, weil ein Mitarbeiter versehentlich ein Rohr abgetrennt hatte.

Das Kraftwerk wurde vor zweieinhalb Jahren von der Flutwelle des verheerenden Tsunamis getroffen. Daraufhin fielen die Kühlsysteme aus, sodass es zu einer Kernschmelze kam. Es handelte sich um das schwerste Atomunglück seit der Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl.

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