"Opferstatus" genügt

F: Banon stellt Justizkampf gegen Strauss-Kahn ein

(Bild: EPA)

Die französische Autorin Tristane Banon hat am Mittwoch angekündigt, dass sie keine weiteren rechtlichen Schritte gegen Dominique Strauss-Kahn unternehmen werde. Sie begründete den Schritt damit, dass ihr durch die Anerkennung der Verjährung auch der "Opferstatus" zuerkannt wurde.

"Im Brief, den mir die Staatsanwaltschaft geschickt hat, steht geschrieben, dass es eine sexuelle Aggression gegeben hat, also ist mein Opferstatus anerkannt", sagte die Französin im Fernsehsender "Canal Plus" und fügte hinzu: "Ich behaupte weiter, dass es ein Vergewaltigungsversuch war, aber man kann nicht mehr sagen, dass ich Geschichten erfunden habe."

Angeblicher Vergewaltigungsversuch
Die 32-jährige Banon hatte DSK, wie Strauss-Kahn in Frankreich genannt wird, angezeigt, weil er 2003 bei einem Interview versucht haben soll, sie zu vergewaltigen. Strauss-Kahn wurde nach seiner Rückkehr aus den USA Anfang September von der Polizei zu der brisanten Causa befragt. Bei der Anhörung hatte er zwar zugegeben, Annäherungsversuche gegenüber Banon gemacht zu haben, allerdings dementierte er jede Gewaltanwendung.

Die Staatsanwaltschaft erkannte schlussendlich einen "sexuellen Angriff" Strauss-Kahns auf Banon im Jahr 2003 an, eine solche Tat sei aber nach drei Jahren verjährt. Ein Vergewaltigungsversuch habe aber nicht nachgewiesen werden können, da die Beweise fehlen.

Verfahren eingestellt, politische Karriere am Ende
Die Französin hatte im vergangenen Juli gegen den Sozialisten und früheren Chef des Internationalen Währungsfonds Anklage erstattet, nachdem ihm ein Zimmermädchen in einem New Yorker Hotel bereits einen Vergewaltigungsversuch vorgeworfen hatte. Das Verfahren in New York wurde eingestellt.

DSK musste wegen der Sexaffären allerdings vom IWF-Vorsitz zurücktreten und seine politische Karriere ad acta legen, obwohl er beste Chancen hatte, bei der französischen Präsidentschaftswahl 2012 als Kandidat der Linken anzutreten.