Wegen übler Nachrede

Ex-Inspektor muss Maddies Eltern 600.000 € zahlen

Ausland
28.04.2015 19:30
Die Eltern des vor bald acht Jahren in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Maddie McCann bekommen vom ehemaligen portugiesischen Chefermittler wegen übler Nachrede eine Entschädigung von gut 600.000 Euro. Das habe das Zivilgericht in Lissabon im Prozess gegen Goncalo Amaral entschieden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Lusa am Dienstagabend unter Berufung auf die Anwältin der Eltern.

In seinem 2008 veröffentlichten Buch "Die Wahrheit über die Lüge" hatte Amaral behauptet, Madeleine McCann sei tot und die Eltern hätten dies vertuscht. Damit habe er den Eltern Schaden zugefügt, hatte das Gericht bereits vor Wochen befunden.

Nun müsse der Ex-Inspektor jedem Elternteil 250.000 Euro sowie seit 2010 angefallene Zinsen in Gesamthöhe von 106.000 Euro überweisen, sagte die Anwältin. Zudem sei das Verkaufsverbot für das Buch bestätigt worden.

"Beleidigung der Familie"
Das Buch sei schockierend und eine "Beleidigung der Familie", hatte Vater Gerry vor Gericht ausgesagt. Die Eltern hatten Amaral wegen übler Nachrede auf 1,2 Millionen Euro geklagt. Amaral war vor der Veröffentlichung des Buches von den Ermittlungen abgezogen worden.

Maddie war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag bei einem Familienurlaub an der Algarveküste aus einer Luxusferienanlage in Praia da Luz spurlos verschwunden. Die portugiesische Justiz stellte die Ermittlungen 2008 zunächst ein, nahm sie im Oktober 2013 aufgrund neuer Indizien aber wieder auf.

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