Nach Woche im Eis

Antarktis: Rettungsaktion per Heli erfolgreich

Ausland
02.01.2014 12:05
Die Rettung der Passagiere des seit dem Heiligen Abend in der Antarktis festsitzenden Forschungsschiffs "Akademik Schokalskij" ist am Donnerstag erfolgreich über die Bühne gegangen. Die 52 Passagiere wurden per Hubschrauber ausgeflogen und dann mit einem Boot zu einem australischen Eisbrecher gebracht. Die 22 Besatzungsmitglieder bleiben allerdings an Bord. Alle bisherigen Versuche, das im Eis feststeckende Schiff zu befreien, waren wegen Schlechtwetters gescheitert.

Sturm und Regen hatten zuletzt auch am Neujahrstag eine Rettung per Hubschrauber verhindert, am Donnerstag aber verbesserten sich die Wetterbedingungen, und es gab grünes Licht für die Rettungsaktion. Expeditionsleiter Chris Turney veröffentlichte am Donnerstagmorgen mitteleuropäischer Zeit ein Video der ersten Landung des Hubschraubers, der vom chinesischen Eisbrecher "Schneedrache" gestartet war, nahe des Forschungsschiffes. Die Erleichterung war allen anzusehen. Wie übermütige Kinder lehnten sich Expeditionsteilnehmer ins Bild. "Das ist der Hubschrauber, der uns nach Hause bringt!", jubelte einer.

Expeditionsleiter: "Sind alle gesund und munter"
In dem Video sind Passagiere zu sehen, die über das Eis zum Hubschrauber laufen, um an Bord zu gehen. Die Ankunft des chinesischen Helikopters twitterte Turney zudem hocherfreut in die Welt hinaus: "Er ist da. Jetzt ist es zu 100 Prozent sicher: Wir sind hier bald weg!" Gegen Mittag MEZ meldete der Expeditionsleiter dann per Twitter die Ankunft aller Passagiere auf dem australischen Eisbrecher "Aurora Australis": "Sind alle gesund und munter. Ein großes Danke an die Chinesen und das australische Antarktisprogramm."

In den vergangenen Tagen hatten ein australischer, ein chinesischer und ein französischer Eisbrecher vergeblich versucht, das Schiff aus dem Eis zu befreien. Auch der Versuch, die Passagiere per Helikopter zunächst auf das chinesische Schiff zu bringen, um sie dann auf einem Boot weiter zu dem weiter entfernten australischen Eisbrecher zu transportieren, war wegen des Wetters zunächst gescheitert.

Rettung per Hubschrauber und Boot
Am Donnerstag konnten die Passagiere aber endlich in Gruppen von bis zu zwölf Personen mit dem Helikopter zunächst die zehn Seemeilen bis zum "Schneedrachen" geflogen werden. Jede Runde dauerte jeweils rund 45 Minuten. Anschließend brachte ein Boot die Forscher, Touristen und Journalisten zu dem australischen Eisbrecher "Aurora Australis", der sie nun zurück nach Australien transportieren soll. Die 22-köpfige Besatzung soll zunächst auf dem Schiff im Eis zurückbleiben.

Die Heimreise dürfte für die geretteten Passagiere allerdings laut Berichten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die "Aurora" hatte eine Versorgungsfahrt zu einer Forschungsstation in der Antarktis unterbrochen, als der Notruf der "Schokalskij" kam. Sie dürfte ihre Mission zunächst fortsetzen, ehe sie nach Hobart in Australien zurückfährt. Das sind mehr als 2.800 Kilometer.

Die "Akademik Schokalskij" ist auf den Spuren eines Polarforschers unterwegs, der die Region vor 100 Jahren besuchte. Sie war schon auf dem Rückweg, als das Packeis das Schiff plötzlich 2.800 Kilometer südlich von Hobart in Australien einschloss. Das Expedition sollte eigentlich am 6. Jänner wieder in Neuseeland anlegen.

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