"Null Toleranz"

Fünf Männer nach Vorfall in Asylheim angezeigt

Österreich
07.04.2015 13:07
Nach dem Vorfall in einem Asylheim im Vorarlberger Alberschwende am Ostermontag hat die Polizei die Ermittlungen weitgehend abgeschlossen. Als Tatverdächtige wurden fünf ortsansässige Männer im Alter zwischen 19 und 29 Jahren angezeigt. Zwei der Täter müssten noch einvernommen werden, die drei Hauptverdächtigen seien geständig, sagte Polizeisprecher Horst Spitzhofer.

Den Ermittlungen zufolge sind die Männer nicht der rechten Szene zuzuordnen. Die Tatverdächtigen hatten laut Polizei gegen 2 Uhr in der Nacht auf Ostermontag in betrunkenem Zustand mehrere Plakate mit der Aufschrift "Wir sind Asyl" bei Privathäusern, beim Gemeindeamt und beim Asylheim des 3.000 Einwohner zählenden Ortes heruntergerissen. Dabei wurden sie von zwei Unterstützern der Aktion "Wir sind Asyl" beobachtet und im Ortszentrum zur Rede gestellt. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung, bei der die Täter den beiden Männern im Alter von 32 und 46 Jahren gefährlich drohten. Eine Rauferei konnte von zwei Zeugen verhindert werden.

Nach der Auseinandersetzung verließen die fünf Männer den Ort, kamen aber gegen 5 Uhr nach Alberschwende zurück. Zwei Männer der Gruppe versuchten daraufhin, in das Asylheim einzudringen. Dabei seien laut Polizei nicht die dort wohnenden Asylwerber Ziel der Attacke gewesen, sondern die beiden Unterstützer der Aktion "Wir sind Asyl", mit denen die Männer zuvor gestritten hatten und die sich in dem Gebäude aufhielten. Diese leisteten Widerstand und konnten verhindern, dass die beiden Täter in das Haus gelangten. Bei dem Streit wurde der 32-jährige Asyl-Unterstützer leicht verletzt, zudem schlugen die Randalierer die Fensterscheibe der Eingangstür ein.

Landeshauptmann verurteilt Aktion scharf
Landeshauptmann Markus Wallner verurteilte die Aktion der fünf Beschuldigten scharf. "Wer meint, er könne seine Interessen im Asylbereich mit Gewalt durchsetzen, erhält eine konsequente Antwort von der Polizei und der Staatsanwaltschaft", sagte Wallner am Dienstag nach der Regierungssitzung. Es gebe in diesem Bereich "null Toleranz", betonte er. Zwar sei viel Alkohol im Spiel gewesen, das könne aber keine Entschuldigung sein. Die fünf Männer werden wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Körperverletzung und gefährlicher Drohung bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt.

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