Entscheidungsjahr

Straches FPÖ bei vier Landtagswahlen am Prüfstand

Österreich
02.01.2015 16:50
Als Oppositionspolitiker ist Heinz-Christian Strache sehr erfolgreich, aber irgendwann will man ja nicht nur gegen alles und jedes sein, sondern auch mitgestalten, also Regierungsverantwortung tragen. Was das betrifft, so wird das Jahr 2015 mit vier Landtagswahlen für Strache wohl das Jahr der Entscheidung. Gewählt wird in Wien, der Steiermark, Oberösterreich sowie im Burgenland, und in allen vier Bundesländern sollten die Blauen punkten.

Beginnt man bei Wien, so könnte Strache als FPÖ-Chef einen politischen Umsturz der besonderen Art schaffen. Gelingt es ihm nämlich, "angfressene" Sozialdemokraten dazu zu bewegen, statt Rot diesmal Blau zu wählen, dann ist wie im Lotto alles möglich. Als Beweis dafür muss man nur das wöchentliche "Krone"-Umfrage-Barometer von "Unique Research" für Wien hernehmen, wo die grüne Vizebürgermeisterin Vassilakou dramatisch schlecht bewertet wird.

Der Grund dafür sind Sozialdemokraten, denen die rot-grüne Koalition in der Bundeshauptstadt im Allgemeinen und Vassilakou im Besonderen schon nach kurzer Amtszeit schwer am Wecker gegangen ist. Resümee für die Wien-Wahl 2015: Wenn Strache bei diesen verärgerten Roten punkten kann und zugleich viele SPÖ-Sympathisanten die Wahl schwänzen, dann bekommt die FPÖ mehr als 30 Prozent der Stimmen und bei der Wiener SPÖ ist der Teufel los.

Politisches Erdbeben in der Steiermark?
Zweites Hoffnungsgebiet für Strache ist die Steiermark, wo für die Landtagswahl 2015 ein politisches Erdbeben vorausgesagt wird. Ein Erdbeben, das den Blauen zumindest eine Verdoppelung ihres Stimmenanteils von 2010 auf mehr als 20 Prozent bringen dürfte. Ob es für eine Regierungsbeteiligung reicht, ist allerdings fraglich. SPÖ und ÖVP werden zwar verlieren, dürften aber zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen und in der Steiermark wieder eine Regierungskoalition ohne FPÖ bilden.

Bleibt noch Oberösterreich, und da scheint ÖVP-Landeshauptmann Pühringer unangefochten Platz eins zu verteidigen. Falls er doch einen Koalitionspartner braucht, werden es selbst dann wieder die Grünen sein, wenn die FPÖ ihre 15 Prozent vom letzten Mal verbessern kann.

Niessl schließt Zusammenarbeit nicht aus
Chancen, in eine Landesregierung einzuziehen, hat die FPÖ am ehesten im Burgenland. Dort hat der populäre SPÖ-Landeshauptmann Niessl eine Zusammenarbeit mit den Blauen nicht ausgeschlossen, ob er sie als vorprogrammierter Wahlsieger wirklich braucht, ist noch offen.

Und was heißt das für Strache? Gewinne für die FPÖ in allen vier Bundesländern, mögliche Regierungsbeteiligung im Burgenland, sonst werden ihm wahrscheinlich die Türen vor der Nase zugeschlagen. Bleibt als "Trost" die Nationalratswahl 2018, und 2015 war halt ein Probegalopp.

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