Fahrlässige Tötung?

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wienerin

Österreich
19.02.2008 22:07
Nach dem Tod einer 50-jährigen Wiener Architektin und eines 18 Monate alten Mädchens durch Kohlenmonoxidvergiftung in einem Campingbus bei Florenz hat die Staatsanwaltschaft Florenz Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet, und zwar gegen jene Wienerin, die den Vorfall am vergangenen Dienstag zusammen mit dem dreijährigen Bub der Verstorbenen überlebt hat.

Die zwei Wienerinnen waren ohne ihre Lebensgefährten mit den beiden Kindern in einem alten VW-Bus unterwegs gewesen, der zum Wohnmobil umgebaut worden war. Sie hatten die Hügel der Chianti-Gegend besichtigt und beschlossen, auf dem offenen Land unweit der Ortschaft San Donato in Poggio in der Provinz Florenz zu übernachten. Die beiden Wienerinnen hatten im Reisemobil gekocht und den Ofen über Nacht nicht ausgeschaltet.

Die 26-jährige Wienerin, die in der Nähe eines Fensters im Reisemobil geschlafen hatte und dadurch ein bisschen frische Luft bekam, war um 5.00 Uhr aufgestanden und hatte den Ofen ins Freie gebracht, was sehr wahrscheinlich dem Buben das Leben gerettet hat. Danach schlief sie weiter. Erst drei Stunden später stellte sie fest, dass ihre Tochter und die Freundin nicht mehr am Leben waren, woraufhin sie das Reisemobil in Bewegung setzte und nach Hilfe suchte.

Trotz der Auswirkungen des Kohlenmonoxids konnte die Frau im einige Kilometer entfernten San Donato in Poggio schließlich eine Autofahrerin um Hilfe bitten. Diese versuchte, die 18 Monate alte Tochter der Wienerin zu retten, sie war jedoch schon tot. "Ich habe versucht, mit Mund-zu-Mund-Beatmung das Kind zu retten, doch es war zu spät", berichtete die Italienerin.

Der dreijährige Sohn der verstorbenen Architektin wurde von der Poliklinik von Florenz in ein Kinderkrankenhaus gebracht. Einige Angehörige seiner verstorbenen Mutter trafen in Florenz ein, um sich um ihn zu kümmern. Der Bub soll weiterhin behandelt werden, er schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr. Er hatte große Mengen von Kohlenmonoxid eingeatmet, berichteten die Ärzte.

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