"Krone"-Blitzumfrage

ÖVP im Umfragetief, Pröll-Abgang schockte Wähler

Österreich
15.04.2011 07:27
Knapp 48 Stunden nach dem Blitz-Rücktritt von Josef Pröll von allen politischen Ämtern liegt der "Krone" die erste Umfrage des parteiunabhängigen IMAS-Instituts vor. Die Mehrheit der Bevölkerung erachtet den Rückzug Prölls dabei als "eher ungünstig" für die ÖVP, deklarierte Anhänger der Volkspartei zeigen sich regelrecht geschockt. In der "Sonntagsfrage" befindet sich die ÖVP im Sturzflug auf die 20-Prozent-Marke - gerade noch Aug' in Aug' mit der FPÖ.

Gut sind die Nachrichten über den Gemütszustand der ÖVP-Anhänger für den neuen Vizekanzler und Parteichef Michael Spindelegger wirklich nicht: Insgesamt bewerten 54 Prozent der Gesamtbevölkerung den Rücktritt von Josef Pröll als "eher ungünstig" für die ÖVP, geht aus der IMAS-Umfrage hervor.

Schock unter den ÖVP-Anhängern
Fast schockartig wird diese Nachricht laut den Meinungsforschern im eigenen politischen Lager aufgenommen: 67 Prozent der ÖVP-Anhänger, also zwei von drei, werten den Wechsel an der Parteispitze als einen Nachteil für ihre ÖVP. Auch für die Regierung sieht eine relative Mehrheit von 43 Prozent den Pröll-Rücktritt als ungünstig an. Nur zwölf Prozent sehen den Wechsel positiv, 34 Prozent meinen, es werde sich nichts ändern.

Spätestens nach dem Lesen der "Sonntagsfrage" müssten bei Spindelegger, dessen Übernahme des Parteivorsitzes den Befragten noch nicht bekannt war, die Alarmglocken läuten: Nur noch 21 bis 23 Prozent für die ÖVP – ein laut IMAS noch nie gemessener Tiefststand für die ÖVP. Und: Tendenz vorerst eher fallend.

Gleichauf mit der Volkspartei liegt dabei die FPÖ, die auf ebenfalls 21 bis 23 Prozent kommt. Dass der Koalitionspartner SPÖ mit 25 bis 27 Prozent aus der Krise der ÖVP keinerlei Nutzen ziehen kann, wird für den 51-Jährigen eher kein Trost sein. Die Grünen legten auf beachtliche 14 bis 15 Prozent zu, sogar das vielfach totgeglaubte BZÖ erstarkte laut IMAS auf elf bis 13 Prozent Wähleranteil.

FPÖ plus BZÖ kommen auf über 30 Prozent
Alarmierend für die sogenannten Großparteien SPÖ und ÖVP sollte die Tatsache sein, dass FPÖ plus BZÖ auf deutlich mehr als 30 Prozent der Stimmen kommen würden, wenn nächsten Sonntag Nationalratswahlen wären. SPÖ plus ÖVP würden nach derzeitigem Stand wahrscheinlich kaum eine Mehrheit im Parlament für die Neuauflage der Großen Koalition schaffen.

von Peter Gnam (Kronen Zeitung) und krone.at

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