Massenhaft Schnee

Italien: Kältewelle fordert zahlreiche Todesopfer

Ausland
05.02.2012 20:59
Die Kältewelle hat am Wochenende in Italien mindestens 18 Todesopfer gefordert. Wegen heftigen Schneefalls kam es außerdem zu Stromausfällen in mehreren Teilen des Landes. So mussten in Mittel- und Süditalien mindestens 85.000 Menschen ohne Strom ausharren. In Bologna, Venedig, L'Aquila und in der Region Marche wurden Hunderte Soldaten beim Schneeräumen eingesetzt.

Am Sonntag wurden zwei Obdachlose in Ostia bei Rom und in der toskanischen Stadt Lucca tot aufgefunden. Zwei Frauen kamen in Rom und in Triest ums Leben. Eine 91-jährige Frau starb am Sonntag in Triest, nachdem sie wegen des starken Windes gestürzt war, berichteten italienische Medien. Ein Mann erlitt einen Herzinfarkt, während er in der Provinz Avellino den Schnee vor seiner Tür schaufelte.

Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in den mittelitalienischen Städten Teramo und Chieti. Wegen der Kältewelle starb am Sonntag ein Mann in der Region Marke. In derselben Gegend kam auf einer vereisten Straße ein 19-Jähriger bei einem Autounfall zu Tode. Bereits am Samstag waren wegen der Kältewelle in verschiedenen italienischen Regionen acht Personen gestorben.

Schulen und Ämter in Rom bleiben geschlossen
Wegen den heftigen Schneefällen war die Lage am Sonntag in der mittelitalienischen Region Abruzzen besonders schwierig. Innenministerin Annamaria Cancellieri appellierte an die Italiener, auf das Auto zu verzichten und zu Hause zu bleiben. Am Montag bleiben Schulen und Ämter in Rom geschlossen. In der Ewigen Stadt hatten bereits am Freitag und am Samstag wegen heftiger Schneefälle chaotische Zustände geherrscht.

Zu erheblichen Problemen kam es im auch Flugverkehr. Wegen heftiger Schneefälle wurde der Flughafen von Rimini bis Montag geschlossen. Auf dem römischen Flughafen Fiumicino wurden neun Flüge gestrichen. Die Autobahnstrecke zwischen Rom und der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila wurde wegen Schnees gesperrt. Auch in der Emilia Romagna und der Region Marke wurden einige Autobahnstrecken geschlossen.

In der Lombardei meldeten die Behörden heftige Schneefälle, in Mailand wurden 1.700 Obdachlose in ein Aufnahmezentrum untergebracht. In der Bergortschaft Cogne im Aostatal sanken die Temperaturen auf minus 21 Grad. Auf der Asiago-Ebene in der Region Veneto wurden minus 24 Grad gemeldet.

Kein Ende der Kälte und des Schneefalls in Sicht
Schnee und klirrende Kälte belasteten auch Süditalien. Eine Besserung der Lage ist vorerst nicht in Sicht. Die Wetterexperten rechnen mit weiteren Schneefällen in den kommenden Tagen. Laut den Meteorologen hatte Italien in den letzten 50 Jahren keinen derart kalten Winter erlebt.

Europaweit über 280 Kältetote binnen einer Woche
Insgesamt sind europaweit eine Woche nach dem heftigen Wintereinbruch mehr als 280 Menschen in Kälte, Eis und Schnee gestorben. Am schlimmsten traf es die Ukraine, wo bis Sonntagabend rund 130 Menschen den Tod fanden. Die Kältewelle drang sogar bis Nordafrika vor. In der algerischen Hauptstadt Algier fiel seit Jahren erstmals wieder Schnee.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele