Urlauberverkehr

Blockabfertigung und 24 km Stau vor dem Tauerntunnel

Österreich
17.07.2010 16:16
Der Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen hat am Samstag in Salzburg zu einem 24 Kilometer langen Stau vor dem Tauerntunnel auf der Tauernautobahn (A10) geführt. Die Wartezeit bei 30 Grad Hitze betrug rund dreieinhalb Stunden. Bereits kurz vor 4 Uhr war die Blockabfertigung vor dem Nordportal aktiviert worden. Auch in anderen Bundesländern kam es zu massiven Behinderungen.

Die Fahrzeugkolonne reichte bereits gegen 9.30 Uhr 20 Kilometer bis zum Reittunnel vor dem Knoten Pongau zurück, berichtete Gerhard Koch vom ÖAMTC. Die Autofahrer hatten dort noch die Möglichkeit, von der A10 abzufahren und über das Gasteinertal und die ÖBB-Tauernschleuse Böckstein-Mallnitz auszuweichen oder den Stau über den Felbertauern (B108) zu umfahren.

Schon die Anfahrt aus Deutschland ging nur langsam voran. Auf bis zu 30 Kilometer Länge stockte der Verkehr auf der Autobahn Frankfurt-München (A3). Eine 20 Kilometer lange Blechlawine bildete sich dann auf der Autobahn München-Salzburg (A8) zwischen Bad Aibling und Frasdorf. Nur wenige Kilometer nach der Grenze ging im Salzburger Tennengau wegen einer Baustelle in Kuchl ebenfalls nur mehr "Stop and Go".

Stauberater verteilten kühle Getränke
Stauberater standen den Wartenden mit Rat und Tat zur Seite und verteilten kühle Getränke. Einige Urlauber vertrieben sich die Langweile trotz der Hitze - laut Wetterdienststelle Salzburg hatte es in Radstadt im Pongau zu Mittag 29,4 Grad - mit Gymnastik und Ballspielen, wie ein Polizist berichtete. Ab den Mittagstunden kam auch der Rückreiseverkehr in Fahrt. Um 12.40 Uhr wurde vor dem Südportal des Tauerntunnels im Lungau Blockabfertigung verhängt. Um 14 Uhr betrug der Rückstau drei Kilometer.

Ungeduldige Autofahrer ließen beim ÖAMTC die Telefone heiß laufen: Sie hinterfragten die Sinnhaftigkeit der Anhaltung vor dem Tauerntunnel. "Der Nutzen dieser Regelung rechtfertigt die Maßnahme. Blockabfertigung wird ab einer Verkehrsdichte von 900 bis 1.200 Fahrzeuge verhängt. Im Wesentlichen werden drei Ziele verfolgt: Die Staugefahr im Tunnel wird minimiert, die Unfallgefahr damit reduziert und die Luftqualität im Tunnel verbessert", erklärte eine Mitarbeiterin des ÖAMTC.

Wie die Aufzeichnungen des Autofahrerclubs zeigten, würden die meisten Unfälle in Tunnels mit Gegenverkehr im Bereich des Portals und dem Abschnitt davor passieren, wo der Richtungsverkehr in den Gegenverkehr geleitet wird. Ab Juni 2011 werden alle zwei Röhren des Tauerntunnels für den Verkehr freigegeben. Dann sollen die kilometerlangen Staus zur Sommerreisezeit endlich der Vergangenheit angehören. Die Blockabfertigung wird laut ÖAMTC dann nur mehr bei extremer Verkehrsüberlastung aktiviert.

Behinderungen auch in anderen Bundesländern
Nicht nur in Salzburg, auch in anderen Bundesländern hat der Urlauberreiseverkehr am Samstag Staus und Verzögerungen verursacht. In Oberösterreich mussten die Autofahrer auf der Pyhrnautobahn (A9) zwischen Inzersdorf und Klaus (beide Bezirk Kirchdorf) bei drei bis fünf Kilometer Stau bis zu 20 Minuten warten, meldete der ARBÖ. In Kärnten mussten die Lenker auf der Tauernautobahn (A10) bei Villach in Fahrtrichtung Salzburg im fünf Kilometer langen Stau Geduld beweisen.

Erheblich gebremst wurde der Verkehrsfluss Richtung Süden auch durch eine Engstelle auf der Südautobahn (A2) bei Sinabelkirchen in der Steiermark. Hier stand Autofahrern nur ein Fahrstreifen zur Verfügung, was gegen 6 Uhr früh zu einem zwei bis drei Kilometer langen Stau führte.

Staus am Kleinen Deutschen Eck
In Tirol entstand bis am Nachmittag auf der Brennerautobahn (A13) bei Gries in Fahrtrichtung Brenner ein fünf Kilometer langer Stau. In Vorarlberg bildeten sich auf der Rheintalautobahn (A14) vor dem Pfänder- und dem Citytunnel fünf bis sieben Kilometer lange Blechkolonnen. Auch die Ausweichstrecke über die B179 war überlastet, so der ARBÖ.

Schwierigkeiten gab es laut ARBÖ auch bei der Ein- bzw. Ausreise über das Kleine Deutsche Eck. Nach einem Erdrutsch bei Unwettern vor einer Woche war die Normalstrecke nicht befahrbar, bei der Umleitung über das Große Deutsche Eck gab es Wartezeiten.

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