Menschenunwürdig

Securitys in Psychiatrie: Harsche Kritik an KAV

Österreich
06.04.2018 12:37

Die Patientenanwaltschaft erhebt schwere Kritik gegen den Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). In der Psychiatrie setzt der KAV immer wieder private Securitys ein, die bei der Einweisung von Patienten völlig inakzeptabel vorgehen und Druck bei der Einnahme von Medikamenten ausüben würden.

Es sind unfassbare Geschichten, die Bernhard Rappert, Bereichsleiter der Patientenanwaltschaft, im „Krone“-Gespräch erzählt: Ein Mädchen (16) mit Missbrauchserfahrungen geht durch eine akute Krise. Zwei in Schwarz gehüllte Männer fixieren die junge Frau, während sie vom Pflegepersonal bis auf die Unterwäsche ausgezogen wird.

„Das ist einfach schlechtes Management“
Bei einem letzten Verfahren erklärte der Oberste Gerichtshof diese Einsätze für rechtswidrig und menschenunwürdig: „Seit zehn Jahren setzt der KAV auf private Securitys“, sagt Rappert. Und allen Gesprächen zum Trotz gebe es keine Besserung. Dokumentiert würden die Einsätze im KAV nur mit dem Vermerk: „in Anwesenheit des Sicherheitsdienstes“. Rappert appelliert, mehr qualifiziertes Pflegepersonal einzusetzen. „Das ist einfach schlechtes Management.“

Gegenüber dem ORF beteuert der KAV, die Sicherheitsmitarbeiter seien speziell geschult und nur in extremen Notsituationen im Einsatz.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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