Auch heuer versammelten sich wieder unzählige Menschen auf dem Friedhof der Westminster Presbyterian Church in Baltimore. Doch genauso wie all die Jahre zuvor konnte der mysteriöse Mann mit dem schwarzen Mantel die Rosen und die Cognac-Flasche platzieren und ungesehen verschwinden.
Jährliches Ritual seit 1949
Im Jahr 1949 soll der mittlerweile "Poe Toaster" (Poe-Gratulant) genannte Mann zum ersten Mal am Geburtstag des Schriftstellers am 19. Jänner das Grab besucht haben. "Seitdem wiederholt sich das Ritual jährlich", erzählt Jeff Jerome (im Bild), der Kurator des offiziellen Poe-Museums.
Dass es sich beim Besucher von 1949 um denselben Friedhofsgast wie heute handelt, ist jedoch eher unwahrscheinlich. 1993 schmückte folgende Botschaft das Grab von Poe: „Die Fackel wird weitergereicht.“ In einer späteren Nachricht hieß es, der Mann sei 1998 gestorben und habe die Tradition seinen Söhnen übertragen.
Geheimnis soll nicht gelüftet werden
Mittlerweile bemüht sich die Kirchenverwaltung darum, die Identität des geheimnisvollen Mannes nicht zu lüften und ihn vor den Schaulustigen zu schützen. Aus Respekt vor der Tradition.
Edgar Allan Poe wurde am 19. Jänner 1809 geboren und mit Gedichten sowie Kriminal- und Horrorgeschichten wie "Die Flaschenpost", "Das verräterische Herz", "Der Rabe" oder "Die Sphinx" bekannt. Er starb am 7. Oktober 1849 im Alter von 40 Jahren.
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