Rakotoarinivo, der im Auftrag der bekannten „Royal Botanic Gardens“ im englischen KewPflanzen in Madagaskar erforscht, sagt, dass der Lebenszyklus des Baumes „spektakulär“ sei.
"Spargel" schießt aus der Palme
Während etwa 100 Jahren sieht der Baum aus wie jede andere Palme auf der Insel auch. „Doch eines Tages“, so der Wissenschaftler, „schießt plötzlich ein langer Trieb, der ein wenig an Spargel erinnert, aus der Spitze der Palme heraus und beginnt Zweige auszubreiten. Das sieht dann etwa so aus wie ein Weihnachtsbaum, der aus dem Wipfel der Palme wächst.“
Die Zweige des Triebes sind allsbald über und über mit hunderten kleinen, weißen Blumen bedeckt, aus denen verlockender Nektar quillt, der Insekten und kleine Vögel anlockt.
Weitere Bilder der Palme findest du in der Infobox!
"Peitschende Palme" zerstört sich
Doch die Mühe, auszutreiben und zu blühen, erschöpft die Palme so sehr, dass sie sich danach „selbst zerstört“. Sie kollabiert und stirbt, sagt Studienleiter Dransfield. Dass die "Peitschende Palme" - eine Anspielung auf die "Peitschende Weide" in den "Harry-Potter-Romanen", von seinen Botaniker-Kollegen bis jetzt übersehen werden konnte, kann er kaum glauben. Er findet, dass die Palme sogar für Madagaskar, wo eine ungewöhnliche Fauna und Flora vorzufinden ist, erstaunlich sei.
Die an die 20 Meter hohe Palme, deren Blätter etwa vier Meter lang sind, kommt nur in einem extrem abgelegenen Gebiet im Nordwesten der Insel vor. Bewohner eines Dorfes in dem Gebiet kannten die Palme zwar, hatten sie aber bis jetzt noch nie blühen gesehen.
Dransfield glaubt, dass die riesige Pflanze Verwandte in Indien hat. Die Insel hat sich vor 80 Millionen Jahren von Indien abgespalten, wo ähnliche Bäume gedeihen.
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