Bhutto-Mord

Musharraf mit bisherigen Ermittlungen unzufrieden

Ausland
03.01.2008 22:44
Pakistans Präsident Pervez Musharraf hat Unzulänglichkeiten bei den bisherigen Ermittlungen zur Ermordung der Oppositionsführerin Benazir Bhutto eingeräumt. "Ich bin nicht völlig zufrieden", sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Islamabad, als er auf Berichte über eine schnelle Reinigung des Tatorts in der Garnisonsstadt Rawalpindi angesprochen wurde.

Die Straßenreinigung war demnach bereits kurz nach dem Attentat auf Bhutto am Donnerstag vergangener Woche am Tatort im Einsatz gewesen und hatte damit möglicherweise wichtige Spuren zur Aufklärung der Tat beseitigt.

Geheimdienst in Schutz genommen
Zugleich nahm Musharraf die Regierung und die Geheimdienste vor dem Vorwurf in Schutz, sie hätten Informationen über den Anschlag verschwinden lassen. Er sei überzeugt, dass hinter der Reinigung des Tatorts nicht die Absicht gesteckt habe, "Geheimnisse zu verstecken", noch hätten die Geheimdienste derartiges angeordnet.

Nach dem Attentat war zwischen der Regierung und Bhuttos Pakistanischer Volkspartei (PPP) ein Streit über die Umstände von Bhuttos Tod ausgebrochen. Die Regierung teilte mit, Bhutto sei bei einem dem Terrornetzwerk Al Kaida zugeschriebenen Anschlagsversuch durch einen Aufprall auf den Hebel eines Autoschiebedachs gestorben. PPP-Vertreter beteuerten hingegen, dass die Politikerin erschossen worden sei und warfen Musharraf eine Verschleierung der Tatumstände vor.

Bhuttos Witwer Asif Ali Zardari, der derzeit die Geschäfte der PPP führt, forderte eine Untersuchung durch die Vereinten Nationen. Noch in dieser Woche sollen Ermittler von Scotland Yard nach Pakistan reisen, um bei der Aufklärung des Falles zu helfen.

Bush stellt sich hinter Musharraf
Präsident George W. Bush hat sich unterdessen hinter den pakistanischen Präsidenten gestellt. Musharraf sei ein Verbündeter der USA im internationalen Kampf gegen den Terrorismus, sagte Bush der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Zudem solle Musharraf mit dem Gewinner der nach der Ermordung der Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto verschobenen Wahlen zusammenarbeiten. "Ich denke, dass wer auch immer die Wahl gewinnt, jemand ist, mit dem Präsident Musharraf zusammenarbeiten sollte. Und natürlich werden wir ein starker Verbündeter Pakistans sein", sagte Bush.

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