In der Testanlage führten die Entwicklungspsychologen den Säuglingen eine Holzfigur vor, die versucht, einen Hügel zu überwinden. Dann kamen zwei weitere Spielzeugfiguren hinzu, die der ersten entweder halfen, sie böswillig zurückstießen oder gar nichts unternahmen.
Anschließend durften sich die kleinen Probanden eines der Spielzeuge aussuchen. Die große Mehrheit entschied sich für die hilfsbereite Figur, notfalls auch für die neutrale, während fast niemand mit dem "Bösewicht" spielen wollte. Einen Unterschied zwischen Buben und Mädchen gab es dabei nicht.
Die Leiterin der Studie, die Psychologin Kiley Hamlin, sprach von einem äußerst beeindruckenden Ergebnis. Es belege, dass Babys ohne besonderes Training schon sehr früh zwischen positiven und negativen sozialen Eigenschaften unterscheiden könnten und die positiven bevorzugten. Die Studie konnte auch eine klare Orientierung an menschlichen Attributen nachweisen. So hatten die Holzfiguren große Augen, was sie zu Lebewesen zu machen schien. Wurden diese Augen entfernt, waren die Kriterien der Auswahl nicht mehr so eindeutig.
Strittig ist in der Wissenschaft indes, ob es sich um angeborene oder erlernte Fähigkeiten handelt. David Lewkowicz, Psychologieprofessor der Florida Atlantic University in Boca Raton, erklärte, dass Babys schon in den ersten sechs Monaten soziale Bewertungen lernen.
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